Mai 02, 2022

Pressemitteilung: StepStone Deutschland GmbH

• Auf dem Arbeitsmarkt verschieben sich die Machtverhältnisse: Während Jobsuchende goldene Zeiten erleben, wird es für Unternehmen immer schwieriger, Arbeitskräfte zu finden.
• Eine unbesetzte Stelle kostet Arbeitgeber im Schnitt 29.000 Euro, in großen Unternehmen sogar mehr als 73.000 Euro – das zeigen neue Berechnungen von StepStone.
• „Das Problem der Zukunft heißt nicht Arbeitslosigkeit, sondern Arbeiterlosigkeit. Die Fähigkeit, schnell die richtigen Mitarbeiter*innen zu finden, wird für Unternehmen absolut spielentscheidend“, sagt StepStone-Arbeitsmarktexperte Dr. Tobias Zimmermann.

Düsseldorf, 2. Mai 2022. Die Zahl der offenen Jobs bricht seit Monaten alle Rekorde. Auf StepStone.de erreichte die Zahl der Stellenangebote im März 2022 erneut einen Höchstwert. Um 55 Prozent stieg die Zahl der Jobs im Vergleich zum bereits sehr starken März 2021. In Bereichen wie Personal (+85 Prozent), Logistik (+82 Prozent), Pflege (+70 Prozent) und Handwerk (+67 Prozent) entwickelte sich die Nachfrage sogar überdurchschnittlich. Für Arbeitnehmer*innen bedeutet das: Sie haben zunehmend die Wahl. „Unternehmen suchen händeringend neue Mitarbeiter*innen in allen Bereichen – trotz aktueller Unsicherheiten aufgrund des Ukraine-Krieges und der Pandemie“, sagt Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei StepStone. „In den nächsten Jahren wird die Zahl der offenen Jobs weiter steigen, denn die Erwerbsbevölkerung schrumpft dramatisch. Das Problem der Zukunft heißt nicht mehr Arbeitslosigkeit, sondern Arbeiterlosigkeit. Das wird die Machtverhältnisse grundlegend verändern – zugunsten der Arbeitnehmer*innen.“

Arbeiterlosigkeit kann für Unternehmen teuer werden

Wenn die Zahl der offenen Jobs steigt und es gleichzeitig immer weniger verfügbare Arbeitskräfte gibt, bedeutet das für Unternehmen: Es wird schwieriger, Mitarbeiter*innen zu finden. „Schon heute verzeichnen Unternehmen Umsatzeinbußen, weil sie sehr lange brauchen, um eine offene Stelle zu besetzen. Unternehmen werden daher künftig wesentlich stärker in schnelles Recruiting und langfristige Mitarbeiterbindung investieren müssen. Denn nur so stellen sie ihre Wettbewerbsfähigkeit in Zeiten der Arbeiterlosigkeit sicher“, sagt Zimmermann. Laut einer neuen StepStone-Analyse liegt die „Cost of Vacancy“* – also die Kosten, die eine unbesetzte Stelle für das Unternehmen verursacht – bei durchschnittlich 29.000 Euro. In Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden liegen die Kosten sogar bei über 73.000 Euro. Besonders teuer ist der leere Schreibtisch im Gesundheitsbereich, wo die „Cost of Vacancy“ bei durchschnittlich rund 37.700 Euro liegt, sowie in der IT (37.300 Euro) und im Vertrieb (36.600 Euro). Aber auch im Handwerk (32.600 Euro) und in der Produktion (30.800 Euro) kostet die Arbeiterlosigkeit Unternehmen viel Geld. „Wir bei StepStone wollen die Arbeiterlosigkeit bekämpfen und Unternehmen viel schneller mit den richtigen Kandidat*innen verbinden, indem wir den Recruitingprozess automatisieren“, sagt Zimmermann. „Denn bei erfolgreichem Recruiting geht es nicht darum, eine möglichst große Masse an Bewerbungen zu sammeln, sondern in möglichst kurzer Zeit genau die Unternehmen und Menschen zusammenzubringen, die wirklich zueinander passen“, sagt Zimmermann.

Arbeitslosenzahlen April 2022: StepStone prognostiziert Aufwärtstrend

Die Jobmarktexperten von StepStone prognostizieren monatlich die Arbeitslosenzahlen. Für April 2022 rechnen sie mit 25.000 weniger Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat und 434.000 weniger Arbeitslosen als im selben Monat des Vorjahres. Die Quote sinkt damit auf 5,0 Prozent – der niedrigste Wert seit Beginn der Corona-Pandemie. „Der Aufwärtstrend auf dem Arbeitsmarkt setzt sich weiter fort“, so Zimmermann. „Eine Trendumkehr wird es in den nächsten Jahrzehnten nicht geben. Die Kennzahl für den Arbeitsmarkt der Zukunft und seine Herausforderungen wird bald nicht mehr die Zahl der Arbeitslosen sein, sondern die Zahl der Arbeiterlosigkeit – also die Zahl der unbesetzten Stellen.“

Arbeitslosenzahl im April 2022 im Überblick:
-25.000 auf 2.337.000

Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (April 2021)
-434.000

Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat
-0,1 Prozentpunkte auf 5,0 Prozent

 

Über StepStone:

StepStone.de ist eine der führenden Online-Jobplattformen Deutschlands. Weltweit arbeiten bei StepStone rund 3.500 Menschen aus rund 20 Ländern, die ein gemeinsames Ziel vereint: Wir möchten, dass jeder Mensch den richtigen Job und jeder Arbeitgeber die passenden Mitarbeiter*innen findet.

Januar 04, 2022

Der Fachkräftemangel in der Gesundheitsbranche hält ungebremst an. Nach wie vor werden händeringend gut qualifizierte Fachkräfte in Krankenhäusern, in Arztpraxen und in der Pflege gesucht. Der wichtigste Weg zur Rekrutierung von Fachpersonal ist die Schaltung von Stellenanzeigen in Online-Jobbörsen. Ein Blick in den Jobbörsenmarkt verrät die erfolgversprechendsten Portale.

Jedes Jahr zeichnet die PROFILO Rating-Agentur im Jobboersencheck die besten Jobbörsen in ausgewählten Branchen aus. Dabei beurteilen Arbeitgeber die Zufriedenheit und die Qualität der genutzten Jobbörsen. Die Testsieger 2021 in der Kategorie der Spezial-Jobbörsen im Gesundheitswesen sind praktischARZT, Medi-Jobs und PsychJOB.

Die besten Jobbörsen für Medizin und Gesundheit im Überblick

Platz 1: PraktischARZT

PraktischARZT ist eines der führenden Stellenmärkte für Ärzte mit monatlich über 1.000.000 Besuchern. Hohe Zufriedenheitswerte von Arbeitgebern erreicht diese Spezialjobbörse insbesondere für eine herausragende Kundenbetreuung und einem sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis. Arbeitgeber erhalten mit der Schaltung von Stellenanzeigen eine gute Anzahl eingehender Bewerbungen und eine gute Erfolgsquote. 98% der Arbeitgeber empfehlen praktischARZT den Kollegen und Kolleginnen weiter.

Platz 2: Medi-Jobs

Medi-Jobs ist eine der größten und reichweitenstärksten Jobbörsen für den Bereich Medizin und Gesundheit im deutschsprachigen Raum. Arbeitgeber zeigen sich besonders zufrieden mit dem Preis-/Leistungsverhältnis, der Benutzerfreundlichkeit und der guten Kundenbetreuung. 95% der Kunden von Medi-Jobs empfehlen diese Jobbörse gern weiter.

Platz 3: PsychJOB

PsychJOB ist ein fachspezifischer Online-Stellenmarkt für den Bereich Psychologie und dessen unterschiedlichen Berufsfeldern. Insbesondere schätzen Arbeitgeber die gute Verbreitung der Stellenanzeigen, die gezielte Ansprache der richtigen Zielgruppe sowie die Verbindung mit der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs). 95% der Kunden empfehlen dieses Portal weiter.

Insgesamt gibt es in Deutschland mehr als 1.200 Online-Jobbörsen. Ein jährlicher Jobbörsenvergleich soll Arbeitgebern eine Hilfestellung geben und aufzeigen,  welche Jobbörse für welche Position den größten Erfolg verspricht.

Detailergebnisse der Testsieger finden Sie hier: https://jobboersencheck.de/testsieger

Juli 26, 2021

Die Zahl der Neuansteckungen mit dem Corona-Virus ist in Deutschland wieder leicht ansteigend und es scheint, dass unser Leben doch nicht seinen gewohnten Rhythmus wieder aufnehmen wird. Am 1. Juli 2021 endete trotzdem die Homeoffice-Pflicht. Obwohl sich die meisten Arbeitnehmer auf ihren gewohnten Arbeitsplatz und ihre Kollegen freuen, sehen einige von ihnen dieser Maßnahme auch mit gemischten Gefühlen entgegen.

Endlich frei von der Homeoffice-Pflicht

Seit einigen Wochen ist die Homeoffice-Pflicht nun aufgehoben. Die Pflicht bestand seit dem 25. Januar und hatte es zum Ziel, Arbeitnehmer während der Arbeit und auf dem Arbeitsweg vor einer Corona-Infektion zu schützen. Im Juni arbeiteten in Deutschland rund 10,5 Millionen Beschäftige im Homeoffice – doch nun hat es die Bundesregierung möglich gemacht, wieder ins Büro zurückzukehren. Viele Menschen fragen sich jetzt natürlich, wie der neue Arbeitsalltag aussehen wird, welche neuen Regeln zu beachten sind und ob man sich im Büro sicher fühlen kann.

Was ändert sich nun und wie gestaltet sich die Rückkehr in das Büro?

Die Homeoffice-Pflicht war von der Bundesregierung als Notbremse gedacht und wurde nun aufgehoben. Dadurch steht es Arbeitgebern nun grundsätzlich frei, ihre Mitarbeiter zurück ins Büro zu beordern. Zu beachten gilt, dass Homeoffice-Vereinbarungen, die bereits vor der staatlich bestimmten Pflicht geschlossen wurden, auch weiterhin Bestand haben. Darüber hinaus wollen viele Unternehmen ihren Mitarbeitern auf freiwilliger Basis einen Verbleib im Homeoffice ermöglichen. Das Arbeiten von zu Hause aus hatte sich für viele als positive Lösung erwiesen, an der man gerne auch weiterhin festhalten möchte, während andere Arbeitgeber ihre Mitarbeiter wiederum zurück ins Büro holen. Die meisten Firmen lassen diesen Prozess jedoch langsam angehen. Viele Betriebe denken auch über ein Hybrid-Modell nach, bei dem die Mitarbeiter einige Tage ins Büro kommen und an anderen Tagen von zu Hause arbeiten.

Wollen viele Arbeitnehmer wieder zurück ins Büro?

Die Angst vor Ansteckungen und einer vierten Welle ist bei der Bevölkerung nach wie vor hoch und man möchte vermeiden, täglich aus dem Haus zu müssen. Unter den Arbeitnehmern sind die Meinungen deshalb unterschiedlich. Während einige Menschen es gar nicht abwarten können wieder ins Büro zurückzukehren, erwägen andere sogar ihre Stellung aufzugeben, wenn sie an den Arbeitsplatz zurückbeordert werden. Die Befürworter der Rückkehr ins Büro vermissen oft den direkten Kontakt zu den Kollegen und die Teamarbeit. Für viele Arbeitnehmer macht es die familiäre Situation zudem schwer, sich daheim auf die Arbeit zu konzentrieren. In einer kleinen Wohnung mit Kindern kann es oft schwer sein, einen ruhigen Platz zum Arbeiten zu finden. Auch verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben und man fühlt sich ständig unter Arbeitsstress. Wer hingegen nicht zurückkehren möchte, hat sich in der Regel zu Hause gut eingerichtet und kann effizient arbeiten.

Was darf der Arbeitgeber nun anordnen?

Aus rechtlicher Sicht kann der Arbeitgeber die Rückkehr ins Büro anordnen. Ausnahmen bestehen nur dann, wenn es eine Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zur Arbeit im Homeoffice gibt, die über die gesetzliche Maßnahme hinausgeht. Jedoch sind Arbeitgeber auch weiterhin dazu verpflichtet, den Mitarbeitern einen sicheren Arbeitsplatz zu bieten. So können Mitarbeiter nur dann zurückgerufen werden, wenn diese Voraussetzungen am Arbeitsplatz erfüllt sind.

Welche Schutzmaßnahmen muss der Arbeitgeber treffen?

Der Infektionsschutz muss auch weiterhin aufrechterhalten werden. Daher muss der Arbeitgeber auch weiterhin Schutzmaßnahmen treffen, wenn die Mitarbeiter vor Ort arbeiten. Dazu gehört es beispielsweise, dass zwei Tests pro Woche angeboten werden müssen. Diese Maßnahme gilt besonders für solche Personen, die noch nicht geimpft sind. Darüber hinaus muss die gleichzeitige Nutzung betrieblicher Räume auf ein Minimum reduziert werden. Abstandsregeln und Trennwände sollen direkt Kontakte so weit wie möglich reduzieren. Wo das nicht möglich ist, müssen Masken zur Verfügung gestellt werden.

Fazit

Auch wenn die Homeoffice-Pflicht aufgehoben wurde, so bedeutet das lange noch nicht, dass die Corona-Krise vorüber ist. Das müssen auch Arbeitgeber bedenken, wenn sie ihre Mitarbeiter zurückrufen. Die Ausarbeitung neuer Hybrid-Modelle könnten in vielen Fällen eine Lösung sein, die unseren Arbeitsalltag vielleicht für immer verändern kann.

April 14, 2021

Im deutschen Gesundheitswesen herrscht schon seit einiger Zeit ein akuter Facharztmangel. Viele der offenen Stellen in den bundesweiten Krankenhäusern können im Moment nicht besetzt werden. Das bekommen sowohl alle involvierten Mitarbeiter als auch die Patienten zu spüren. Die Gründe für dieses Problem sind komplex, generell ist in der heutigen Zeit der Einsatz von mehr Ärzten erforderlich. Das liegt zum Teil an der stetig wachsenden Bevölkerungszahl, außerdem steigt die Lebenserwartung der Bürger permanent an. Zwar streben weiterhin viele Abiturienten das Medizinstudium an, aber an den Universitäten gibt es nicht genügend Kapazitäten für diesen speziellen Studiengang. Obwohl gegenwärtig deutlich mehr Ärzte in Kliniken und Praxen tätig sind als früher, pendeln sich die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden auf einem gleichbleibenden Niveau ein. Dieser Umstand basiert auf der Tatsache, dass viel mehr Fachärzte einen größeren Wert auf ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen der Arbeit und dem Privatleben legen. Deswegen übernehmen zahlreiche Mediziner nicht mehr so extrem lange Schichten oder sind generell nur in Teilzeit angestellt.

Welche Maßnahmen können Kliniken ergreifen, um dem Facharztmangel entgegenzutreten?

Das Fehlen von qualifizierten Fachärzten birgt ein großes Risiko für das Gesundheitswesen. Angesichts der Corona-Pandemie zeigt sich ganz deutlich, wie wichtig gut ausgebildete Mediziner für die Gesundheit und das Wohlbefinden aller Bürger sind. In früheren Zeiten konnten sich Kliniken aus einem großen Angebot an Bewerbern passende Mitarbeiter auswählen. Dagegen herrscht heutzutage ein Facharztmangel in vielen Bereichen. Deshalb sehen sich Krankenhäuser aktuell neuen Herausforderungen gegenüber. Sie müssen selber aktiv auf mögliche Mitarbeiter zugehen und neue Wege bei der Suche einschlagen. Dabei leistet der Stellenmarkt für Ärztestellen eine maßgebliche Unterstützung. Außerdem ist es hilfreich, bereits mit Studenten anfängliche Kontakte zu knüpfen. Dazu gehört das Angebot von ersten karrierebegleitenden Qualifizierungen, um angehende Fachärzte intensiver zu schulen. Im Arbeitsalltag hat sich eine auf die jeweilige Kompetenz basierte Einsatzplanung bewährt, um die Arbeitsstunden gezielter auszuarbeiten. Dank IT-gestützter Planungsmethoden behält die Klinikverwaltung stets einen Überblick über das geleistete Arbeitspensum jedes Facharztes. Eine entscheidende Rolle spielen auch regelmäßige Gespräche mit allen Mitarbeitern, um aufkommende Schwachstellen und eventuelle Probleme im System ausfindig zu machen.

Welche Vorstellungen und Anforderungen haben junge Ärzte an den Arbeitgeber?

In den vergangenen Jahrzehnten haben Mediziner rund um die Uhr sowie bis zum Rand der Erschöpfung gearbeitet. Als Folge hat die Leistungsfähigkeit unter den viel zu langen Arbeitsschichten gelitten, außerdem kam es zu den ersten Symptomen von Burn Out. Deshalb suchen junge Fachärzte inzwischen nicht nur nach einer sicheren Anstellung, sondern möchten auch ein gesundes Arbeitsverhältnis haben, welches sie persönlich erfüllt. Um diese Aspekte zu garantieren, sind flexible Arbeitszeiten mit ausreichenden Pausen extrem wichtig. Solche Arbeitsverträge sind in der Industrie und Wirtschaft bereits gang und gäbe. Deshalb fordern zunehmend auch Mediziner humane Schichten in der Krankenhausbranche ein. Auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familienplanung ist für Fachärzte ein ausschlaggebender Faktor, wenn sie eine neue Arbeitsstelle angeboten bekommen. Außerdem wünschen sie sich eine Sicherstellung von medizinischer Lehre und Forschung, um den eigenen Wissensschatz beständig erweitern zu können. Mit den aufgeführten Maßnahmen können Kliniken ganz gezielt dem Facharztmangel entgegenwirken und junge Mediziner auf Dauer beruflich an sich binden.

April 13, 2021

Wirtschaftliche und gesellschaftliche Trends verändern die Arbeitswelt zunehmend. Globalisierung, Wertewandel, mehr Menschen mit Migrationshintergrund, ein wachsender Anteil erwerbstätiger Frauen – das sind die Bedingungen, unter denen Institutionen und Unternehmen heute und morgen agieren müssen. Ein gutes Diversity-Management ist deswegen so wichtig wie nie zuvor. Aber was genau versteht man darunter und worauf kommt es bei der Umsetzung an?

Was genau versteht man unter Diversity im beruflichen Umfeld?

Der Begriff „Diversity“ stammt aus der englischen Sprache und steht für die Unterschiedlichkeit und die Vielfalt von Lebensstilen. Im deutschsprachigen Wirtschaftsraum haben längst Begriffe wie Internationalisierung, Globalisierung und Europäisierung Einzug gehalten und mittlerweile handelt es sich um einen Schmelztiegel unterschiedlicher Kulturen. In nahezu jedem Unternehmen sind Mitarbeiter tätig, die unterschiedliche gesellschaftliche oder kulturelle Biografien aufweisen und dabei lebt die deutsche Wirtschaft sogar recht gut vom Import und auch Export der vielen Unterschiede. Auch wenn der Umgang mit den Unterschiedlichkeiten der Menschen nicht immer einfach ist, so ist damit trotzdem die Chance verbunden, die menschliche Vielfalt als etwas Positives zu betrachten und als Potenzial für ökonomische und gesellschaftliche Entwicklung zu begreifen.

Warum wird Diversität für Unternehmen immer wichtiger?

Demografischer Wandel, zu wenige Fachkräfte, die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelten und eine verstärkte Zuwanderung motivierter Arbeitskräfte haben längst dazu geführt, dass sich deutsche Unternehmer verstärkt mit der gezielten Personalsuche auseinandersetzen müssen. Bei der Suche nach geeigneten Mitarbeitern kommt derzeit kaum noch ein Unternehmen umhin, bei der Belegschaft auf mehr Vielfalt zu achten, denn aus den eigenen Reihen der Unternehmen stehen heute oft nicht mehr genügend geeignete Fachkräfte zur Verfügung. Nur Unternehmen, die es schaffen, dass bei ihnen alle Beschäftigten gleichermaßen respektiert werden – unabhängig von Alter, Nationalität, Geschlecht, ethnischer Herkunft, religiöser sowie politischer Weltanschauung – können auch in Zukunft auf dem Markt wettbewerbsfähig bleiben.

Welche Chancen können sich für Unternehmen ergeben?

Von einer heterogenen Belegschaft profitieren heute viele Unternehmen. Häufig bewegen sich Mitarbeiter mit Migrationshintergrund zwischen unterschiedlichen Kulturen, sie sind flexibel und beherrschen zudem mehr als nur eine Sprache. Menschen aus anderen Kulturen nehmen die Dinge zudem oft anders wahr als ihre deutschen Kollegen und finden damit auch vollkommen neue Perspektiven und Lösungsansätze für Produkte und Dienstleistungen. Für das Unternehmen bedeutet das in vielen Fällen eine höhere Kreativität und ein damit verbundener entscheidender Wettbewerbsvorteil.

Worauf kommt es für eine erfolgreiche Umsetzung an?

Diversity-Management erfordert von den Unternehmen ein Umdenken und bedeutet vor allem am Anfang sehr viel Arbeit. Erstmal betrachten viele Unternehmer die Umsetzung als sehr unbequem, denn sie müssen aus ihren eigenen Routinen ausbrechen, Prozesse neu denken und Strukturen ändern. Soll Diversity-Management ein Unternehmen voranbringen und nachhaltig wirken, muss zwingend das Personal einbezogen werden. Auch wenn sich eine unmittelbare Beteiligung in nicht allen Fällen umsetzen lässt, sollte jeder Mitarbeiter über Sinn und Nutzen der Vielfältigkeit informiert werden. Dabei müssen Unternehmensverantwortliche auch auf die Vorbehalte der Mitarbeiter eingehen. Oft besteht beispielsweise die Befürchtung, dass reguläre Arbeitsplätze gefährdet werden könnten. Es muss klar kommuniziert werden, dass dies nicht der Fall ist. Zudem sind die meisten Mitarbeiter nur dann gerne bereit in einem gemischten Team zu arbeiten, wenn ihnen bewusst ist, wie sie mit den neuen Kollegen richtig umgehen können. Unternehmen sollten ihrem Personal die dafür notwendigen Informationen bereitstellen. Bei der Umsetzung sollten die Teams, die durch neue Kollegen verstärkt werden, zudem rechtzeitig über die Maßnahme informiert werden.

Ein kurzes Fazit…

Es gibt verschiedene Gründe, die dafürsprechen sich als Unternehmen mehr für das Thema Diversity zu engagieren. Dazu gehört etwa eine verbesserte Kreativität, eine Stärkung des Teamgeistes, steigende Gewinne sowie die Förderung von Toleranz. Bei der Umsetzung gilt es jedoch, möglichst offen mit allen Mitarbeitern zu kommunizieren und die Vorteile dieser Veränderungen zu verdeutlichen und mögliche Vorbehalte zu entkräften.