Das Arbeiten im Ausland ist für viele eine faszinierende Vorstellung, die neue berufliche Wege eröffnet, den persönlichen Horizont erweitert und die Karriere vorantreiben kann. Insbesondere die Schweiz mit ihrer starken Wirtschaft und hohen Lebensqualität zieht viele internationale Bewerber an. Jedoch erfordern Bewerbungen für Jobs in der Schweiz oft Anpassungen und ein umfassendes Verständnis für lokale Gepflogenheiten und Anforderungen.
Dieser Artikel beleuchtet die wesentlichen Aspekte und zeigt auf, worauf es bei Bewerbungen bei ausländischen Arbeitgebern, wie in der Schweiz, ankommt.
Sprach- und kulturelle Kenntnisse
Grundlegende Kenntnisse der Sprache und Kultur sind entscheidend für eine erfolgreiche Bewerbung im Ausland.
Obwohl Englisch weit verbreitet ist, sind die kulturellen Nuancen zu beachten. In der Schweiz sind Deutsch, Französisch oder Italienisch oft bevorzugt. Daher ist es ratsam, zumindest Grundkenntnisse in einer dieser Sprachen mitzubringen und dies in der Bewerbung zu betonen. Die Vertrautheit mit kulturellen Unterschieden zeigt Respekt und Offenheit gegenüber dem potenziellen Arbeitgeber. Eine solide sprachliche und kulturelle Vorbereitung legt den Grundstein für einen positiven ersten Eindruck und erhöht die Erfolgschancen im Bewerbungsprozess.
Formale Bewerbungsunterlagen: Struktur und Präzision
Schweizer Arbeitgeber legen großen Wert auf formale Korrektheit der Bewerbungsunterlagen. Ein übersichtlich gestalteter, chronologischer Lebenslauf mit Fokus auf relevante Berufserfahrungen und Qualifikationen ist entscheidend. Ein aussagekräftiges Anschreiben, das die Motivation und das Interesse am Unternehmen betont, sowie beglaubigte Zeugnisse und Zertifikate sind ebenfalls wichtig.
Bewerbungsverfahren und Auswahlprozesse im Ausland
Im Ausland legen Arbeitgeber oft Wert auf Transparenz und Effizienz im Bewerbungsprozess. Bewerber können mit einem strukturierten Auswahlprozess rechnen, der klare Schritte und einen festen Zeitrahmen vorsieht. Angefangen von dem ersten Screening der Bewerbungsunterlagen über Telefon- oder Videointerviews bis hin zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch vor Ort werden die einzelnen Schritte den Bewerbern klar kommuniziert.
Um erfolgreich zu sein, ist eine umfassende Vorbereitung auf die verschiedenen Phasen und die spezifischen Anforderungen des Unternehmens entscheidend.
Unterschiede im Vorstellungsgespräch
Vorstellungsgespräche bei ausländischen Unternehmen unterscheiden sich oft von denen, die von deutschen Arbeitgebern bekannt sind. Hierzulande liegt der Fokus häufig auf den formalen Qualifikationen und dem Fachwissen des Bewerbers, hingegen Schweizer Arbeitgeber oft Wert auf Persönlichkeit und Soft Skills legen. Bewerber sollten deshalb ihre kommunikativen Fähigkeiten, Teamfähigkeit und interkulturelle Kompetenz betonen und ihre Bereitschaft zur Weiterentwicklung und Integration in das Unternehmen zeigen.
Gehaltsverhandlungen mit ausländischen Arbeitgebern
Gehaltsverhandlungen mit ausländischen Arbeitgebern unterscheiden sich wesentlich von deutschen Standards. Während in Deutschland oft Tarifverträge oder festgelegte Strukturen die Basis bilden, sind Gehaltsverhandlungen im Ausland oft individueller gestaltet. In vielen Ländern wie der Schweiz werden Gehälter aufgrund von Leistung, Erfahrung und den aktuellen Marktgegebenheiten verhandelt. Bewerber müssen daher eine klare Vorstellung von ihren Erwartungen und Leistungen haben und diese überzeugend präsentieren, um ihren Wert für das Unternehmen zu unterstreichen.
Ein weiterer Unterschied besteht in der Offenheit und Direktheit der Gespräche. Insbesondere in der Schweiz werden Gehaltsverhandlungen oft offen und transparent geführt. Bewerber können ihre Gehaltsvorstellungen klar kommunizieren und mit den Personalverantwortlichen diskutieren. Arbeitgeber sind häufig bereit, auf die Bedürfnisse der Bewerber einzugehen und individuelle Lösungen zu finden, die für beide Seiten zufriedenstellend sind.
Generell sind ausländische Arbeitgeber oft bereit, höhere Gehälter für Bewerber zu zahlen, die eine herausragende Leistungsbilanz und langjährige Erfahrung in der Branche vorweisen können. Es ist daher ratsam, sich im Vorfeld über die üblichen Gehaltsstrukturen und Erwartungen in der jeweiligen Branche und Region zu informieren, um sich angemessen auf die Verhandlungen vorzubereiten und seine Verhandlungsposition zu stärken.
Sorgfältige Prüfung ausländischer Arbeitsverträge
Arbeitsverträge im Ausland variieren stark von deutschen Standards, da sie den lokalen Gesetzen und Gepflogenheiten unterliegen.
In einigen Ländern sind sie weniger detailliert und enthalten weniger spezifische Regelungen als deutsche Verträge. Dies kann dazu führen, dass Aspekte wie Arbeitszeiten, Urlaubsansprüche oder Kündigungsfristen nicht genau festgelegt sind, was Raum für individuelle Vereinbarungen, aber auch potenzielle Missverständnisse lässt. Zusätzlich können in einigen Ländern Klauseln enthalten sein, die in Deutschland unüblich sind, wie Regelungen zur Verschwiegenheit, Wettbewerbsverbote oder Arbeitsplatzsicherheit. Diese Klauseln sind stark von den landesspezifischen Gesetzen und Praktiken abhängig.
Erfolgreich im Ausland bewerben − Anpassung ist alles
Abschließend lässt sich festhalten, dass eine erfolgreiche Bewerbung im Ausland ein umfassendes Verständnis für die Besonderheiten des jeweiligen Landes erfordert. Von sprachlichen und kulturellen Kenntnissen über die Strukturierung der Bewerbungsunterlagen bis hin zu Gehaltsverhandlungen und der sorgfältigen Prüfung von Arbeitsverträgen – jede Phase des Bewerbungsprozesses birgt ihre eigenen Herausforderungen und Chancen. Durch eine gründliche Vorbereitung, Offenheit und Anpassungsfähigkeit können Bewerber jedoch ihre Erfolgschancen deutlich steigern. Letztendlich bietet das Arbeiten im Ausland nicht nur berufliche Entwicklungsmöglichkeiten, sondern auch die Chance, persönlich zu wachsen und neue Erfahrungen zu sammeln.
Mit dem Laptop unter Palmen sitzen, den Kunden-Call in den Bergen machen: In vielen Branchen ist im Zuge der Corona-Pandemie flexibles und ortsunabhängiges Arbeiten fernab der Fünftagewoche im Büro selbstverständlich geworden – eine steigende Anzahl an Beschäftigten will dies auch aus dem Ausland tun. Um als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben, wollen viele Unternehmen Remote Work ermöglichen – und wünschen sich dabei eine aktive politische Flankierung. Fast die Hälfte (46 Prozent) fordert von der Bundesregierung bessere Rahmenbedingungen für Remote Work aus dem Ausland. Vor einem Jahr waren es 40 Prozent. Das ist das Ergebnis der Bitkom-Studie zum Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte vom November 2022, für die 854 Unternehmen aus allen Branchen repräsentativ befragt wurden.
Was müssen Unternehmen beachten, wenn sie Remote Work aus dem Ausland ermöglichen wollen? „Die rechtlichen Regelungen für Remote Work aus dem Ausland sind leider immer noch sehr komplex. Bitkom fordert hier weniger Bürokratie und mehr Gestaltungsspielraum für Arbeitgeber“, sagt Lydia Erdmann, Referentin Arbeitsrecht beim Bitkom.
Im aktuellen Leitfaden „Remote Work aus dem Ausland“ gibt Bitkom Unternehmen eine Praxishilfe an die Hand, um rechtskonform eine eigene Policy zum Arbeiten aus dem Ausland entwickeln zu können. Neben allgemeinen Fragen zu Arbeits- Steuer- und Sozialversicherungsrecht werden auch Best-Practice-Beispiele beleuchtet. Geklärt werden unter anderem folgende Fragen:
Bin ich als Arbeitgeber verpflichtet, Remote Work aus dem Ausland anzubieten?
Gesetzlich zumindest (noch) nicht. Dem Arbeitgeber steht es aber frei, verbindliche Grundlagen zu schaffen, sei es etwa durch eine Zusatzvereinbarung im Arbeitsvertrag oder eine freiwillige Betriebsvereinbarung.
Muss ich auch das nationale Arbeitsrecht des Reiselandes beachten?
Das kommt darauf an, in welchem Land sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befinden. Mitgliedstaaten der EU müssen EU-rechtliche Regelungen in nationales Recht umzusetzen. Dies kann Einfluss darauf haben, ob zum Beispiel Arbeitsschutzregelungen des Reiselandes beachtet werden müssen – auch wenn für das Arbeitsverhältnis grundsätzlich deutsches Recht gilt.
Brauche ich eine A1-Bescheinigung?
Dieses Dokument ist in den HR-Abteilungen aktuell entscheidend. Es gilt als Nachweis der Sozialversicherung im Heimatland und verhindert die doppelte Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen. Und ja, auch für Remote Work aus dem Ausland wird diese benötigt, zumindest im EU-Ausland und in Staaten mit Sozialversicherungsabkommen.
Was gilt es beim Steuerrecht zu berücksichtigen?
Betriebsstättenprinzip. Doppelbesteuerungsabkommen. Musterabkommen der OECD. Vertreterbetriebsstätte. Hinter diesen Begriffen stecken Regelungen und Maßnahmen, die bei Remote Work aus dem Ausland von den Beschäftigten berücksichtigt werden müssen – der Leitfaden klärt auf.
Können meine Angestellten unbegrenzt auf der ganzen Welt arbeiten?
Grundsätzlich ja. Je länger sie jedoch im Ausland remote arbeiten, desto mehr Regelungen müssen berücksichtigt werden. Ob es ratsam ist, 30 Tage Remote Work nur aus dem EU-Ausland zu gewähren, oder ob die Grenzen weniger starr gehalten werden können, erklärt der Bitkom-Leitfaden.
Den kompletten Leitfaden „Remote Work aus dem Ausland“ können Sie sich hier herunterladen:
https://www.bitkom.org/Bitkom/Publikationen/Remote-Work-aus-dem-Ausland
Quelle: Pressemitteilung Bitkom
Digitale Nomaden zeichnen sich durch ihre flexible und ortsunabhängige Lebensweise aus. Sie reisen durch die Welt und ziehen weiter, sobald sie das Fernweh packt – ein Traum für viele Festangestellte. Doch dieser Lifestyle ist mit einem festen Job gar nicht so leicht vereinbar. Mit diesen 6 Tipps gelingt die optimale Work-Life-Balance als digitaler Nomade.
1 – Mit der richtigen Einstellung herantreten
Das Arbeiten an fernen Orten, am Palmenstrand oder in den Bergen, fernab von verstaubten Normen und dem langweiligen Büro-Einerlei: besonders für viele junge Arbeitskräfte ist dieser Gedanke sehr verlockend. Doch so einfach wie es klingt, ist es nicht.
Viele, die vom Nomadenleben träumen, unterschätzen den nötigen Aufwand und sehen nicht, dass ortsunabhängiges Arbeiten auch Einschränkungen und Verzicht bedeutet. Eigenmotivation, Offenheit für (spontane) Veränderungen, die Bereitschaft, reduziert zu leben, und Disziplin – ohne diese Voraussetzungen wird das flexible Arbeiten im Ausland nicht gelingen.
Noch dazu müssen Sie mit ernsthaften, realistischen Vorstellungen an die Sache herangehen. Denn Reisen kostet Zeit und Geld. Eine Woche da, eine Woche dort wird nicht möglich sein, wenn dazwischen noch produktiv gearbeitet werden soll. Längerfristige Aufenthalte sind weitaus sinnvoller, um nicht im privaten und beruflichen Planungschaos zu versinken.
2 – Organisieren und Routinen entwickeln
Was im Kleinen schon beim Arbeiten im Homeoffice nötig ist, multipliziert sich bei der Telearbeit: der Organisationsaufwand. Sie müssen neue Reiseziele suchen, den nächsten Aufenthalt planen, wichtige Unterlagen organisieren, sich einen neuen Arbeitsplatz einrichten, eine Internetverbindung herstellen u. v. m. Schon allein das Drumherum kann also in Stress und Überforderung enden.
Daneben soll dann noch der Arbeitstag strukturiert werden, um Aufgaben effizient abzuarbeiten und wertvolle Freizeit zu gewinnen. Damit Sie nicht in einem heillosen Durcheinander untergehen, helfen z. B. folgende Maßnahmen:
- Arbeiten Sie gerne zu den Tageszeiten, an denen Sie am produktivsten sind, aber: Setzen Sie sich trotzdem fixe Zeiten für Arbeitsbeginn und -ende. So behalten Sie einen festen Rhythmus bei, was für den menschlichen Organismus enorm wichtig ist.
- Planen Sie voraus: Schreiben Sie To-do-Listen oder nutzen Sie ein Projektmanagement-Tool. Damit verschaffen Sie sich einen Überblick der zu erledigenden Aufgaben und können diese nach Priorität sortieren.
- Führen Sie einen digitalen Kalender mit wichtigen Terminen und achten Sie auf Zeitzonen, falls Sie internationale Meetings haben.
3 – Einen echten Arbeitsplatz schaffen
Auch die Arbeitsumgebung hat großen Einfluss auf die Produktivität. Arbeiten Sie nicht zwischen Tür und Angel, nicht mit gekrümmtem Rücken auf dem nächstgelegenen Sofa und nicht auf der Strandliege. Richten Sie sich stattdessen einen echten, bestenfalls ergonomischen Arbeitsplatz ein.
Leider ist es für digitale Nomaden nicht so einfach, stets eine geeignete Büroausstattung zur Verfügung zu haben. Schließlich wohnen sie oft nur in Hotels oder Kurzzeitunterkünften. Sehen Sie sich in diesem Fall rechtzeitig nach Alternativen um: z. B. moderne Coworking-Spaces, Bibliotheken oder ein gemütliches Café. Manche Hotels haben sogar angeschlossene Büroräumlichkeiten. Probieren Sie einfach aus, welche Arbeitsumgebung zu Ihnen und Ihrem Arbeitsstil passt!
4 – Effizient mit Teammitgliedern kommunizieren
Wenn Sie zwar Nomade, aber fest angestellt sind, ist es natürlich wichtig, den Kontakt mit dem Team aufrechtzuerhalten. Dabei sollten Sie möglichst effizient vorgehen, um nicht in einem endlosen Hin und Her aus E-Mails und Kurznachrichten zu enden:
- Finden Sie einfache Kommunikationswege, die den schnellen Anruf oder das persönliche Gespräch im Gang ersetzen: z. B. Apps wie Slack, Zoom, Skype und Co.
- Die Kollegen müssen wissen, wann genau Sie erreichbar sind. Kommunizieren Sie Ihre Arbeitszeiten also klar ans Team. So gelingt der Austausch schnell und ohne große Verzögerungen.
Leben Sie in einer anderen Zeitzone, ist wichtig: Sie müssen keinesfalls um 3 Uhr nachts erreichbar sein! Versuchen Sie stattdessen, eine überlappende Arbeitszeit zu finden, die für beide Seiten passt. Zu dieser Zeit können Sie sich mit den Kollegen austauschen oder an Meetings teilnehmen. Daran sollten sich alle Beteiligten halten!
5 – Pausen machen
Was außerhalb vom herkömmlichen Arbeitsplatz besonders oft unterschätzt wird, ist die Pausengestaltung. Wer beispielsweise auf eine Mittagspause verzichtet, um schneller fertig zu sein, arbeitet am Ende unproduktiver. Denn niemand kann sich stundenlang durchgehend konzentrieren. Das führt zu längeren Arbeitszeiten, um dieselbe Leistung zu erbringen, und damit sogar zu weniger Freizeit.
Nutzen Sie die Pausenzeit bewusst, um aufzustehen und den Kopf freizubekommen. Hören Sie zum Beispiel Musik, gehen spazieren, lesen ein Buch oder machen eine Yoga-Session.
6 – Freizeit tatsächlich als freie Zeit betrachten
Genauso wichtig wie die Pausen zwischendurch ist außerdem der rechtzeitige Feierabend. Sonst laufen Sie Gefahr, dass Arbeit und Privatleben verschwimmen. Verschieben Sie also die E-Mail, die Sie abends noch verschicken wollen, „weil es ja schnell erledigt ist“, in die Arbeitszeit am nächsten Tag. Sie müssen auch als digitaler Nomade nicht ständig erreichbar sein.
Aus diesem Grund ist ein designierter Arbeitsplatz so wichtig, denn diesen können Sie nach getaner Arbeit offiziell verlassen. Selbst wenn es nur der Schreibtisch in der vorübergehenden Unterkunft ist: Stehen Sie bewusst auf und erklären Sie den Arbeitstag damit für beendet. Das hilft dabei, gedanklich abzuschließen und sich in der Freizeit besser zu entspannen.
Fazit: Arbeiten Sie aktiv daran, Ihre Work-Life-Balance zu erhalten!
Um es kurz zusammenzufassen: Als digitaler Nomade müssen Sie aktiv werden und sich selbst die richtige Work-Life-Balance schaffen. Denn es gibt keinen Arbeitgeber, der Ihnen den Alltag vorschreibt. Den Arbeitstag organisieren, einen passenden Arbeitsplatz schaffen, sich mit dem Team abstimmen, Pausen machen und nach getaner Arbeit abschalten – für all diese Aufgaben sind Sie selbst verantwortlich.
Das soll aber nicht heißen, dass der Aufwand die Vorteile des Nomadentums nicht wert wäre: Wer mit entsprechender Eigeninitiative und Disziplin an die Sache herangeht, wird in diesem Lebensstill voll aufgehen und seinen Traum vom Arbeiten, wo andere Urlaub machen, verwirklichen können.
Es kann viele Gründe haben, dass du dich dazu entscheidest, im Ausland zu arbeiten. Möglicherweise kommst du gerade frisch aus der Schule und möchtest die Welt erkunden, z.B. im Zuge eines Work and Travel. Das bietet dir die Möglichkeit, dir eine kurze Auszeit nach der Schule zu nehmen. Du lernst ein anderes Land kennen und arbeitest gleichzeitig dort.
Ein anderer Grund könnte sein, dass du dich auf einen Job im Ausland beworben hast oder dein Unternehmen dich in ein anderes Land versetzt. Vielleicht arbeitest du aber auch als Freelancer. Worauf du achten musst, bevor du für einen neuen Job ins Ausland gehst, und was deine IP-Adresse und eine VPN-Verbindung damit zu tun haben, erklären wir dir im Folgenden.
Brauche ich ein Visum?
Informiere dich im Voraus darüber, ob du ein Visum für deine neue Stelle benötigst. Die gute Nachricht: wenn du aus Deutschland in ein anderes EU-Land gehst, brauchst du keine Arbeitserlaubnis. Wenn du in einem EU-Land arbeitest, darfst du in den meisten Fällen auch dort leben. In anderen Ländern, die nicht zur EU gehören, wird es da schon etwas komplizierter. In den USA gibt es je nach Grund der Einreise verschiedene Visa, die du beantragen musst. Und auch in anderen Ländern kann es unterschiedliche Arbeitsvisa geben. Normalerweise unterstützt dich dein neuer Arbeitgeber bei der Beantragung eines Visums, da er selbst ein Interesse daran hat, dass du schnell als Arbeitskraft zur Verfügung stehst.
Suche dir einen Arbeitgeber, der dich unterstützt
Nicht nur bei der Beantragung eines Visums ist es wichtig, dass du einen Arbeitgeber hast, der dich bei allem unterstützt, was beim Jobwechsel ins Ausland wichtig ist. Denn natürlich brauchst du eine neue Wohnung in der Nähe des neuen Jobs. Unter Umständen findest du diese nicht auf Anhieb, und du brauchst deshalb vorübergehend eine Wohnung. Ein guter Arbeitgeber stellt dir eine temporäre Unterkunft zur Verfügung oder hilft dir bei der Suche.
Er unterschätzt ebenso wenig eine wichtige Ressource, die du benötigst: Zeit. Wenn du für einen unbestimmten Zeitraum in ein neues Land gehst, benötigst du genügend Zeit, alles zu regeln. Dazu gehört, deine alte Wohnung zu kündigen bzw. dein Haus zu verkaufen. Du musst ein Umzugsunternehmen finden, das deine Sachen zu deinem neuen Wohnort bringt. Das kann ein langer Prozess werden, vor allem wenn sich deine neue Arbeitsstelle in einem Land befindet, das nicht über den Landweg erreicht werden kann.
Zudem solltest du dich beraten lassen, was länderspezifisch hinsichtlich Steuern, Mietrecht und anderer lokaler Gesetze wichtig ist. Das ist besonders dann umso relevanter, wenn du die Sprache vielleicht noch nicht fließend sprichst und deshalb Unterstützung brauchst.
Achte auf Kündigungsfristen
Gerade in Deutschland gibt es sehr starre Kündigungsfristen. Teilweise kann eine Kündigungsfrist bis zu sechs Monate lang sein, abhängig davon, wie lange du schon für das Unternehmen arbeitest. Andere Länder, wie z.B. die USA kennen das in diesem Maße nicht. Es gibt in den USA nämlich keine Gesetze, die eine Kündigung regeln. Dort gilt im Allgemeinen die Hire and Fire Regel. Dieser flexible Umgang mit Kündigungen mag hinsichtlich eines Stellenwechsels praktisch sein, er bedeutet aber auch, dass der Chef dir jederzeit kündigen kann.
Work-Life-Balance – kulturelle Unterschiede
In Deutschland und anderen europäischen Ländern ist es normal, zwischen 20 und 30 Tagen Urlaub im Jahr zu bekommen und diese auch in Anspruch zu nehmen. Dies ist oftmals auch gesetzlich geregelt. Manchmal kann man auch zusätzlich Urlaub über Überstunden nehmen, wenn diese nicht vergütet werden. In anderen Ländern kannst du jedoch eine böse Überraschung erleben: gerade in asiatischen Ländern wie China und Japan bekommst du nur die Hälfte an Urlaubstagen zur Verfügung. Und es herrscht dort eine andere Arbeitshaltung. In Japan sträuben sich viele Arbeitnehmer, überhaupt Urlaub zu nehmen, weil sie sich nicht auf Kosten ihrer Kollegen ausruhen wollen. Meist nehmen sie nur die Hälfte ihres Urlaubsanspruchs. Dass das nachweislich keine gesunde Arbeitshaltung ist, steht außer Frage. Sei dir der kulturellen Unterschiede aber bewusst, wenn du in ein anderes Land gehst, um dort zu arbeiten.
Neues Leben – neue IP-Adresse
Trotz deines neuen Lebens in einem neuen Land willst du mit deiner alten Heimat verbunden bleiben. Du willst online vielleicht Nachrichten anschauen oder eine Serie aus der Mediathek eines TV-Senders. Doch das stellt dich vor eine Herausforderung. Denn du hast nicht nur analog eine neue Adresse, sondern auch digital. Die Rede ist von deiner IP-Adresse. Wenn du z.B. nach England ziehst, bist du durch deine IP-Adresse für die Server der Zielseite von nun an Engländerin oder Engländer. Du kannst zwar dann ungehindert Inhalte der BBC und anderer englischer Sender abrufen, deutsche Mediatheken bleiben dir zum großen Teil aber verwehrt. Auch bei internationalen Streamingdiensten kann die Auswahl der Inhalte variieren. Um das zu verhindern, kann dir eine VPN-Verbindung helfen. Ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) verändert deine IP-Adresse. Bei den meisten Anbietern von VPNs kannst du aus einer großen Auswahl an VPN- Servern aus allen möglichen Ländern wählen, mit denen du eine Verbindung aufbauen möchtest. Willst du auf deutsche Mediatheken zugreifen, verbindest du dich mit einem deutschen Server, und schon geht es los.
Mit einer VPN-Verbindung nimmst du aber auch die digitale Sicherheit mit ins Ausland. Anfangs wirst du vielleicht noch keine gesicherte WLAN-Verbindung in deinem neuen Haus oder deiner neuen Wohnung haben und bist häufig auf ungesicherte öffentliche Netzwerke angewiesen. Mit dem richtigen VPN-Anbieter kannst du dich online jederzeit vor Datenklau und anderen Sicherheitsrisiken schützen – und das oft geräteübergreifend. Du vereinst mit einem VPN also zwei relevante Aspekte, die du bei einem Arbeitswechsel ins Ausland beachten solltest.
Für viele zielstrebige Arbeitnehmer aus Deutschland wird das Arbeiten im Ausland immer interessanter. So wünschen sich vor allem junge Menschen immer öfter, eine Zeit lang in einem fremden Land Berufserfahrung sammeln zu können. Aber warum ist das so, welche Länder sind aktuell besonders gefragt und welche Auswirkungen hat die momentane Corona-Krise auf die Planung einer Auslandskarriere?
Warum wird das Arbeiten im Ausland immer interessanter?
Der Job im Ausland wird zunehmend beliebter. Insbesondere junge Menschen wünschen sich immer häufiger, nach dem Studium oder dem Schulabschluss wichtige Auslandserfahrungen zu sammeln. Auch Young Professionals interessieren sich zunehmend für Auslandsjobs, um so die eigene Karriere voranzutreiben. Die im Ausland gesammelten Erfahrungen können letzten Endes das berufliche Vorankommen positiv beeinflussen. Zwar wurde Auslandserfahrung auch schon vor einigen Jahren von Personalern geschätzt, aber erst in letzter Zeit ist der Job im Ausland zu einem wichtigen Karrierehebel geworden. Diese Tatsache haben längst auch viele junge Arbeitnehmer erkannt und entscheiden sich zielstrebig für einen temporären oder sogar langfristigen Aufenthalt außerhalb Deutschlands.
Welche Chancen bietet das Ausland für junge Fachkräfte aktuell und welchen positiven Einfluss hat das auf die Karriere?
Vor allem für angehende Führungskräfte kann eine berufliche Auslandskarriere ein hervorragendes Sprungbrett sein – auch auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Arbeitnehmer und Abschlüsse aus Deutschland sind international hoch angesehen, sodass im Ausland oft höhere Gehälter sowie interessantere Aufgabengebiete locken. Zudem kann auch der eigene Marktwert durch einen internationalen Job und neue Kontakte im Ausland erheblich verbessert werden. Natürlich hat in diesem Zusammenhang auch die Globalisierung einen besonders großen Anteil daran, dass sich international aufgestellte Arbeitskräfte einer so hohen Beliebtheit erfreuen.
In welchen Branchen werden im Ausland besonders häufig Fachkräfte aus Deutschland gesucht?
Ob Anbieter von Klima- und Umwelttechnik, Baumaschinen, Automobilkonzern oder Startup im IT-Bereich – in nahezu jeder Branche sind inzwischen international aufgestellte Teams nötig, um mit Kunden, Partnern und Kollegen quer über den Globus kommunizieren zu können. Aber auch im Tourismus- und Gesundheitswesen sind deutsche Fachkräfte gefragter denn je, schließlich genießen junge Menschen hierzulande eine erstklassige Berufsausbildung. Gute Sprachkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen sind in diesem Hinblick natürlich ebenso gefragte und wichtige Qualifikationen, die unabhängig von der angestrebten Branche vorhanden sein sollten.
Welche Länder sind aktuell besonders beliebt und warum sind sie besonders für die berufliche Karriere geeignet?
Laut aktueller Statistiken wandern derzeit die meisten Deutschen in das europäische Ausland aus. Vor allem Österreich, England, Frankreich und die Schweiz sind aufgrund der niedrigen Sprachbarrieren besonders attraktiv für viele Deutsche. Aber auch die traditionellen Auswandererländer Kanada und die USA gehören nach wie vor zu den beliebtesten Zielen, denn diesen eilt immer noch der Ruf der unbegrenzten, beruflichen Möglichkeiten voraus. Mit etwas Abstand folgt dann China und Australien, wobei sich ein Großteil der Bewerber hier inzwischen für den asiatischen Raum entscheidet.
Welche Auswirkungen hat Covid-19 momentan auf die Auslandsplanungen bzw. die Karriere im Ausland?
Die aktuelle Corona-Krise hat innerhalb kürzester Zeit die Welt verändert und nichts ist mehr so, wie es einmal war. Um das Virus einzudämmen, wurden weltweit nicht nur die sozialen Kontakte eingeschränkt, sondern auch Grenzschließungen, Flugverbote und der komplette Lockdown sind hier die Folge. Wer sich derzeit für einen Auslandsjob interessiert, muss dementsprechend auch damit rechnen, dass der neue Arbeitsplatz nicht ohne Weiteres aufgesucht werden kann. Es ist deshalb vor allem jetzt wichtig, dass sich Bewerber im Vorfeld umfassend über die Regeln und Maßnahmen erkundigen, die in dem jeweiligen Zielland im Hinblick auf Covid-19 derzeit vorherrschen und eventuell in Zukunft greifen könnten. Die Planung muss zudem deutlich früher durchgeführt werden, denn es kann unter Umständen sein, dass sich Einreisende vorerst in eine 14-tägige Quarantäne begeben müssen. All diese Aspekte müssen bereits geklärt sein, bevor es zu einer festen Jobzusage kommt.
Welche Möglichkeiten bieten professionelle Jobbörsen, um den passenden Job im Ausland zu finden?
Professionelle Jobbörsen sind hervorragend für die Suche nach einem passenden Jobangebot im Ausland geeignet. Interessenten finden auf internationalen Jobportalen zahlreiche Stellenangebote ausländischer Firmen, die auf der Suche nach deutschem Fachpersonal sind. Zudem stellen soziale Portale wie Xing oder LinkedIn oft ein umfangreiches Netzwerk zur Verfügung, sodass der Bewerber auch Firmen ausfindig machen kann, die aktuell keine offenen Stellen anbieten. Somit lassen sich bereits erste berufliche Kontakte in das jeweilige Zielland knüpfen, was nicht selten zu einer erfolgreichen und schnelleren Jobsuche im Ausland beiträgt.
Fazit
Trotz der aktuellen Corona-Krise sind nach wie vor noch immer zahlreiche internationale Unternehmen auf der Suche nach deutschen Mitarbeitern und auch viele Arbeitnehmer aus Deutschland ziehen in Erwägung, einen beruflichen Neustart im Ausland zu wagen. Damit es hier nicht zu Problemen bei der Einreise kommt, müssen sich Bewerber unbedingt umfassend über die Maßnahmen erkundigen, die von der Regierung des Einreiselandes gefordert werden. Dann steht einem erfolgreichen beruflichen Neuanfang im Ausland im Grunde auch jetzt nichts mehr im Wege.