ALS DIGITALER NOMADE DIE WORK-LIFE-BALANCE ERHALTEN: 6 TIPPS
Digitale Nomaden zeichnen sich durch ihre flexible und ortsunabhängige Lebensweise aus. Sie reisen durch die Welt und ziehen weiter, sobald sie das Fernweh packt – ein Traum für viele Festangestellte. Doch dieser Lifestyle ist mit einem festen Job gar nicht so leicht vereinbar. Mit diesen 6 Tipps gelingt die optimale Work-Life-Balance als digitaler Nomade.
1 – Mit der richtigen Einstellung herantreten
Das Arbeiten an fernen Orten, am Palmenstrand oder in den Bergen, fernab von verstaubten Normen und dem langweiligen Büro-Einerlei: besonders für viele junge Arbeitskräfte ist dieser Gedanke sehr verlockend. Doch so einfach wie es klingt, ist es nicht.
Viele, die vom Nomadenleben träumen, unterschätzen den nötigen Aufwand und sehen nicht, dass ortsunabhängiges Arbeiten auch Einschränkungen und Verzicht bedeutet. Eigenmotivation, Offenheit für (spontane) Veränderungen, die Bereitschaft, reduziert zu leben, und Disziplin – ohne diese Voraussetzungen wird das flexible Arbeiten im Ausland nicht gelingen.
Noch dazu müssen Sie mit ernsthaften, realistischen Vorstellungen an die Sache herangehen. Denn Reisen kostet Zeit und Geld. Eine Woche da, eine Woche dort wird nicht möglich sein, wenn dazwischen noch produktiv gearbeitet werden soll. Längerfristige Aufenthalte sind weitaus sinnvoller, um nicht im privaten und beruflichen Planungschaos zu versinken.
2 – Organisieren und Routinen entwickeln
Was im Kleinen schon beim Arbeiten im Homeoffice nötig ist, multipliziert sich bei der Telearbeit: der Organisationsaufwand. Sie müssen neue Reiseziele suchen, den nächsten Aufenthalt planen, wichtige Unterlagen organisieren, sich einen neuen Arbeitsplatz einrichten, eine Internetverbindung herstellen u. v. m. Schon allein das Drumherum kann also in Stress und Überforderung enden.
Daneben soll dann noch der Arbeitstag strukturiert werden, um Aufgaben effizient abzuarbeiten und wertvolle Freizeit zu gewinnen. Damit Sie nicht in einem heillosen Durcheinander untergehen, helfen z. B. folgende Maßnahmen:
- Arbeiten Sie gerne zu den Tageszeiten, an denen Sie am produktivsten sind, aber: Setzen Sie sich trotzdem fixe Zeiten für Arbeitsbeginn und -ende. So behalten Sie einen festen Rhythmus bei, was für den menschlichen Organismus enorm wichtig ist.
- Planen Sie voraus: Schreiben Sie To-do-Listen oder nutzen Sie ein Projektmanagement-Tool. Damit verschaffen Sie sich einen Überblick der zu erledigenden Aufgaben und können diese nach Priorität sortieren.
- Führen Sie einen digitalen Kalender mit wichtigen Terminen und achten Sie auf Zeitzonen, falls Sie internationale Meetings haben.
3 – Einen echten Arbeitsplatz schaffen
Auch die Arbeitsumgebung hat großen Einfluss auf die Produktivität. Arbeiten Sie nicht zwischen Tür und Angel, nicht mit gekrümmtem Rücken auf dem nächstgelegenen Sofa und nicht auf der Strandliege. Richten Sie sich stattdessen einen echten, bestenfalls ergonomischen Arbeitsplatz ein.
Leider ist es für digitale Nomaden nicht so einfach, stets eine geeignete Büroausstattung zur Verfügung zu haben. Schließlich wohnen sie oft nur in Hotels oder Kurzzeitunterkünften. Sehen Sie sich in diesem Fall rechtzeitig nach Alternativen um: z. B. moderne Coworking-Spaces, Bibliotheken oder ein gemütliches Café. Manche Hotels haben sogar angeschlossene Büroräumlichkeiten. Probieren Sie einfach aus, welche Arbeitsumgebung zu Ihnen und Ihrem Arbeitsstil passt!
4 – Effizient mit Teammitgliedern kommunizieren
Wenn Sie zwar Nomade, aber fest angestellt sind, ist es natürlich wichtig, den Kontakt mit dem Team aufrechtzuerhalten. Dabei sollten Sie möglichst effizient vorgehen, um nicht in einem endlosen Hin und Her aus E-Mails und Kurznachrichten zu enden:
- Finden Sie einfache Kommunikationswege, die den schnellen Anruf oder das persönliche Gespräch im Gang ersetzen: z. B. Apps wie Slack, Zoom, Skype und Co.
- Die Kollegen müssen wissen, wann genau Sie erreichbar sind. Kommunizieren Sie Ihre Arbeitszeiten also klar ans Team. So gelingt der Austausch schnell und ohne große Verzögerungen.
Leben Sie in einer anderen Zeitzone, ist wichtig: Sie müssen keinesfalls um 3 Uhr nachts erreichbar sein! Versuchen Sie stattdessen, eine überlappende Arbeitszeit zu finden, die für beide Seiten passt. Zu dieser Zeit können Sie sich mit den Kollegen austauschen oder an Meetings teilnehmen. Daran sollten sich alle Beteiligten halten!
5 – Pausen machen
Was außerhalb vom herkömmlichen Arbeitsplatz besonders oft unterschätzt wird, ist die Pausengestaltung. Wer beispielsweise auf eine Mittagspause verzichtet, um schneller fertig zu sein, arbeitet am Ende unproduktiver. Denn niemand kann sich stundenlang durchgehend konzentrieren. Das führt zu längeren Arbeitszeiten, um dieselbe Leistung zu erbringen, und damit sogar zu weniger Freizeit.
Nutzen Sie die Pausenzeit bewusst, um aufzustehen und den Kopf freizubekommen. Hören Sie zum Beispiel Musik, gehen spazieren, lesen ein Buch oder machen eine Yoga-Session.
6 – Freizeit tatsächlich als freie Zeit betrachten
Genauso wichtig wie die Pausen zwischendurch ist außerdem der rechtzeitige Feierabend. Sonst laufen Sie Gefahr, dass Arbeit und Privatleben verschwimmen. Verschieben Sie also die E-Mail, die Sie abends noch verschicken wollen, „weil es ja schnell erledigt ist“, in die Arbeitszeit am nächsten Tag. Sie müssen auch als digitaler Nomade nicht ständig erreichbar sein.
Aus diesem Grund ist ein designierter Arbeitsplatz so wichtig, denn diesen können Sie nach getaner Arbeit offiziell verlassen. Selbst wenn es nur der Schreibtisch in der vorübergehenden Unterkunft ist: Stehen Sie bewusst auf und erklären Sie den Arbeitstag damit für beendet. Das hilft dabei, gedanklich abzuschließen und sich in der Freizeit besser zu entspannen.
Fazit: Arbeiten Sie aktiv daran, Ihre Work-Life-Balance zu erhalten!
Um es kurz zusammenzufassen: Als digitaler Nomade müssen Sie aktiv werden und sich selbst die richtige Work-Life-Balance schaffen. Denn es gibt keinen Arbeitgeber, der Ihnen den Alltag vorschreibt. Den Arbeitstag organisieren, einen passenden Arbeitsplatz schaffen, sich mit dem Team abstimmen, Pausen machen und nach getaner Arbeit abschalten – für all diese Aufgaben sind Sie selbst verantwortlich.
Das soll aber nicht heißen, dass der Aufwand die Vorteile des Nomadentums nicht wert wäre: Wer mit entsprechender Eigeninitiative und Disziplin an die Sache herangeht, wird in diesem Lebensstill voll aufgehen und seinen Traum vom Arbeiten, wo andere Urlaub machen, verwirklichen können.