Berufsorientierung ist keine Frage des Alters. Üblicherweise wird an Schüler gedacht, wenn es um diesen Begriff geht. Doch es kann zu jedem Zeitpunkt im Leben die Notwendigkeit bestehen, sich auf einen neuen Beruf zu orientieren. Zudem umfasst die Berufsorientierung nicht nur das Berufsbild, sondern auch Arbeitgeber, Arbeitsort und Arbeitszeiten. Denn am Ende muss die persönliche Situation mit dem Job vereinbar sein.
Berufsorientierung für Jugendliche
Für junge Menschen ist die Berufsorientierung besonders schwer. Sie sind unerfahren und haben keine Vorstellung davon, wie viele Berufe es wirklich gibt. Das Engagement der Lehrenden, die die Berufsorientierungsbegleitung betreuen, hält sich notgedrungener Weise in Grenzen, denn sie bekommen weder zusätzliche Zeit noch Wertschätzung für diese Aufgabe. Im Grunde sind die Eltern hier sehr stark gefragt, doch auch sie sind in der Regel keine Arbeitsmarktspezialisten und raten zu Berufen die gefragt sind, gut bezahlt werden oder die sie selbst kennen oder ausüben.
Mit der Berufsberatung in der Arbeitsagentur steht Jugendlichen eine Stelle zur Seite, die beispielsweise Eignungstests anbietet. Zudem steht hier umfangreiches Material zur Verfügung, dass über Berufsbilder, Zugangsvoraussetzungen usw. informiert. Dies kann online ebenso genutzt werden, wie analog (Broschüren). Der Berufsinteressentest im Netz ist tatsächlich sehr beliebt und liefert erste Berufsbilder.
Sehr engagierte Eltern setzen sich dafür ein, dass die Kinder ein Coaching besuchen dürfen. Dies kostet zwar Geld, ist aber durchaus zu empfehlen. Am Ende eines Coachings gibt es passgenaue Bewerbungsunterlagen und einen Überblick über Fähigkeiten und Interessen und dazu passenden Berufsbildern. Im Idealfall verfügt der Coach über ein Netzwerk und informiert über Messen, Last Minute Jobbörsen und Veranstaltungen der Kammern zu Berufen.
Berufsorientierung im Erwachsenenalter
Eine Veränderung der persönlichen Situation, beispielsweise durch Umzug oder Familiengründung oder die Gesundheit, zwingen Menschen dazu, sich beruflich zu orientieren. Auch Unzufriedenheit im Job, schlechte Bezahlung oder der Wunsch, mehr Verantwortung zu übernehmen sind Gründe für Wechselwünsche.
Kunden von Arbeitsagenturen und Jobcentern können darum bitten, ein Bewerbungscoaching besuchen zu dürfen. Auch die Rentenkasse kann sowohl zu Gruppenveranstaltungen wie auch Einzelcoaching zuweisen. Doch auch Arbeitnehmer:innen haben die Möglichkeit sich mit einem Jobratgeber über ihre Karrieremöglichkeiten auszutauschen. Die Kosten hierfür können auf Antrag durch Arbeitsagenturen übernommen werden.
Für Berufserfahrene stehen andere Themen im Fokus. Sie kennen in der Regel bereits mindestens einen Beruf und möchten in ihm weiterarbeiten und vorankommen oder einen Arbeitgeber finden, in dem sie die Freude am erlernten Beruf wiederfinden können. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein häufiger Grund für die berufliche Neuorientierung, aber auch Weiterbildungswünsche oder das Streben nach einem ganz anderen Berufsabschluss.
Tatsächlich bietet es sich für Erwachsene an, den Berufsinteressentest zu machen, der auch Schülern empfohlen wird. Selbst wenn eine Ausbildung kein Thema ist, so wird ein Hinweis auf Branchen gegeben, in denen die berufliche Entfaltung die besten Chancen hat.
Berufserfahrene sollten unbedingt auch überprüfen ob der Wunsch nach Neuorientierung aus einer Überlastungssituation entstanden ist. Berufsmüdigkeit kann viele Ursachen haben, nicht immer ist der Wechsel von Arbeitgeber oder Beruf dann wirklich eine Lösung der Probleme. Auch solche Themen bespricht der Jobberater mit seinen Klienten, sucht nach Ursachen und hilft bei der Lösungsfindung.
Berufsorientierung – was spielt eine Rolle?
Den krisensicheren Job suchen viele, doch die damit verbundenen Tätigkeiten können und wollen nur wenige machen. Pflege, Bestattungswesen und Abfallwirtschaft sind Branchen, die immer nach Fachkräften und Helfern suchen. Während man für Pflege und Bestattung geschaffen sein muss, ist Abfallwirtschaft klischeebehaftet und deshalb unbeliebt. Können und Wünsche sind daher oberste Priorität in der Berufsorientierung. Am Anfang sollte immer eine Potentialanalyse stehen. Ob einem die Aufgaben leicht von der Hand gehen oder gar nicht liegen, entscheidet darüber, wie wohl man sich mit seiner Arbeit fühlt.
Die äußeren Umstände, wie Lage des Arbeitsplatzes, Dauer der Arbeitswege, Kollegen und Chef sind ebenso wichtig wie die Bezahlung und eine Work-Life-Balance, auf die Arbeitnehmer immer mehr Wert legen.
Die Anforderungen an Arbeitnehmer steigen stetig. Entsprechend ist der Wunsch nach beruflicher Weiterbildung und auch die Notwendigkeit hierfür gestiegen. Die Potentialanalyse zeigt nicht nur, was Orientierende können, sondern auch Defizite, die ausgeglichen werden können.
Job und Gesund dürfen nicht kollidieren. In der Praxis sind gesundheitliche Probleme einer der Hauptgründe für berufliche Neuorientierungen. Physisch leiden bei schweren Arbeiten im Bauwesen oder in der Logistik Rücken und Knie, andere Berufe rufen Allergien hervor. Doch auch die psychischen Leiden bei Arbeitnehmern werden zahlreicher. Ausprägung und Heilung hängen eng mit dem Beruf zusammen. Entsprechend darf der neue Job keine Notlösung sein, sondern sollte Körper und Seele nicht weiter schwächen.
Wunsch nach Neustart oder Unabhängigkeit
Fast jeder kommt irgendwann in seinem Leben an einen Punkt, an dem er seinen Job und seine Leistungen infrage stellt. Oder er möchte selbstbestimmt leben und arbeiten und strebt nach einer Selbstständigkeit, gar nach einem Remotejob. Hierfür ist die aktuelle Zeit wie geschaffen. Nie war es so leicht, sich ein eigenes Unternehmen aufzubauen oder sich Kenntnisse anzueignen, die für bestimmte Tätigkeiten notwendig sind.
Digitalisierung und Globalisierung eröffnen neue Chancen und berufliche Perspektiven. Mit den richtigen Fähigkeiten können Arbeitnehmer oder Selbstständige orts- und zeitunabhängig arbeiten, womit sie Arbeit und Leben in ein perfektes Gleichgewicht bringen können. Gehen sie einem Job nach, der auch Berufung ist, fühlt sich Arbeit gar nicht wie Arbeit an.
Sicherheit oder Mut zum Risiko
Letztendlich hat jeder seine eigenen Bedürfnisse. Der eine fühlt sich mit einem gewissen Risiko sogar ganz wohl, der andere braucht die Sicherheit, sein geregeltes Einkommen zu haben. Die Entscheidung kann einem niemand abnehmen. Vom Risiko ist immer eher abzuraten wenn:
- mehr als die eigene Person von der Entscheidung betroffen sind
- große Investitionen nötig sind
- viele finanzielle Verpflichtungen bestehen (Kredite, Unterhalt)
- bereits Schulden bestehen
Veränderungen aus eigenem Antrieb profitieren von der Motivation, die sich hier natürlicherweise aufbaut. Allerdings kann Enthusiasmus auch den Blick für Gefahren trüben.
Sicherheit mit Mut zum Risiko
Bei der Option Sicherheit mit Mut zum Risiko ließe sich über einen Nebenjob der Einstieg in einen anderen Beruf vollziehen. Oft ergibt sich daraus ein Angebot des Arbeitgebers oder die Erkenntnis, dass der Job gar nicht so toll ist, wie vermutet. Dann ist der andere Job immer noch da und der Ausflug in eine andere Branche hat keine gravierenden Folgen.
In Zeiten des Fachkräftemangels müssen sich Bewerber*innen nicht mehr um Jobs bewerben. Vielmehr ist es heutzutage in vielen Branchen so, dass sich Unternehmen um neue Angestellte bemühen und sie umwerben müssen. Dazu sollten die Betriebe jedoch deutlich mehr bieten als nur die ausgeschriebene Stelle. Es müssen Anreize geschaffen werden, die über das übliche hinausgehen und das sollte nach außen klar kommuniziert werden. Wir haben ein paar der Wichtigsten Anreize, die Arbeitgeber potenziellen Bewerber*innen bieten können, an dieser Stelle zusammengefasst.
Benefits und Extras wichtig für Angestellte
Laut einer Studie des Jobportals Stepstone ist Angestellten in Deutschland nicht mehr nur der sichere Arbeitsplatz wichtig. Viel mehr dreht sich vor allem bei der jüngeren Generation vieles um Benefits und Extras, die es zum Job dazugibt. Demnach sind gute Karriere- und Entwicklungschancen sowie eine gute Work-Life-Balance besonders wichtig.
Flexible Arbeitszeiten und flexibles Arbeiten an sich sind ebenfalls wichtige Faktoren. Es soll also im Leben nicht mehr nur komplett ums Arbeiten gehen. Immerhin arbeiten wir meist nur um zu leben und nicht umgekehrt.
Besonders wichtig: Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
Der Beruf und das Privatleben sollten idealerweise für Bewerber*innen miteinander vereinbar sein. Die Arbeitszeit wird auf die jeweilige Lebensphase und die Familienplanung anpassbar. Deshalb sind Modelle, wie etwa Gleitzeit, Teilzeit oder Homeoffice, bei der Wahl des Berufs besonders wichtig. Unternehmen, die flexible Arbeitszeiten anbieten, punkten als familienfreundliche, aufgeschlossene und moderne Betriebe.
Nachhaltige Mobilität als Anreiz
Der Dienstwagen war gestern und ist heute in Zeiten des Klimawandels nur wenig nachhaltig und zukunftsorientiert. Heute können Unternehmen potenzielle Bewerber*innen mit nachhaltigen Mobilitätslösungen locken. Statt eines Dienstwagens mit Verbrennungsmotor könnte es beispielsweise ein Elektroauto sein.
Müssen nur kurze Strecken vor, nach oder während der Arbeitszeit zurückgelegt werden, empfiehlt sich ein Fahrrad für die Angestellten. Damit tun Unternehmen nicht nur etwas für den Klimaschutz, sondern auch die Gesundheit der Angestellten kann davon profitieren. Gleichzeitig ist es ein motivierender Anreiz für den Job.
Ähnlich sieht es aus mit sogenannten Jobtickets für die öffentlichen Verkehrsmittel. Es muss also nicht unbedingt der Dienstwagen sein, und wenn doch, dann elektrisch.
Arbeitsklima und Kommunikation im Unternehmen
Mitarbeiter*innen möchten sich an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen. Immerhin verbringen sie einen Großteil ihres Lebens mit der Arbeit. Dazu zählt der Umgang miteinander im Team, aber auch das Ambiente in den Arbeitsräumen, wie beispielsweise die Bürogestaltung oder Rückzugsmöglichkeiten.
Flache Hierarchien und Gleichberechtigung sollten keine Floskeln in der Stellenausschreibung sein, sondern im Betrieb an der Tagesordnung. Alle Angestellten ziehen an einem Strang. Probleme werden offen angesprochen. Regelmäßige Mitarbeitergespräche bilden die Plattform und sorgen für Transparenz im Unternehmen.
Faire Bezahlung ebenfalls wichtig
Zu einem guten Job gehört natürlich eine faire Bezahlung unbedingt dazu. Dabei achten Bewerber*innen vor allem auf eine gewisse Transparenz und Leistungsgerechtigkeit. So kann motiviertes Fachpersonal angeworben werden. Die Aussicht auf regelmäßige Gehaltserhöhungen fördert ebenfalls die Motivation und die Angestellten fühlen sich wertgeschätzt. Das Gehalt kann durch Gutscheine, Provisionen oder spezielle Vergünstigungen zudem aufgewertet werden.
Karrierechancen und Weiterbildung
Niemand möchte in seinem Job gerne stillstehen. Ein besonderer Anreiz für potenzielle Angestellte kann die Aussicht auf Weiterbildungen und weitreichende Karrierechancen sein. Immerhin lernt der Mensch nie aus, deshalb sind regelmäßige Weiterbildungen ebenfalls ein wichtiger Faktor bei der Mitarbeitermotivation. Gleichzeitig profitiert das Unternehmen von besser ausgebildeten Mitarbeiter*innen.
Dadurch tun sich wiederum Chancen auf, um im Unternehmen auf der Karriereleiter weiter nach oben zu steigen. Wenn Betriebe die Aussicht darauf bieten, zeugt das von dem Anstreben einer langfristigen Zusammenarbeit, was den Bewerber*innen ein Gefühl von Sicherheit suggeriert.
Image und Identifikation mit dem Unternehmen
Entscheidend bei der Suche nach geeigneten Fachkräften ist natürlich das Image, das das Unternehmen in der Öffentlichkeit hat. Gilt es als positiv, sind die Chancen natürlich größer, dass sich möglichst viele Bewerber*innen auf die ausgeschriebene Stellenanzeige hin melden.
Dabei kommt es jedoch nicht nur darauf an, wie sich das Unternehmen im Rahmen seiner Employer Branding Kampagne präsentiert, sondern auch wie an anderen Stellen darüber gesprochen wird. Wie sieht es beispielsweise bei der Presse aus oder wie steht das Unternehmen bei einschlägigen Portalen zur Arbeitgeberbewertung da?
Angestellte möchten sich mit ihrem Arbeitgeber, seinen Werten und seinem Image identifizieren können. Die sollten unbedingt ehrlich nach außen kommuniziert werden.
Modernes Arbeiten
Die Welt wird immer digitaler und das gilt auch für einen modernen Arbeitsplatz. Aktuelle Tools, Softwares und Programme sollten an der Tagesordnung sein. So wird den Angestellten die Arbeit erleichtert und sie haben die Möglichkeit, sich auf die Dinge im Arbeitsalltag zu konzentrieren, die wichtig sind. Moderne Arbeitsgeräte sorgen für die bestmögliche Produktivität und Motivation.
Genauso wie die Technik, sollte natürlich auch der Führungsstil modern sein. Hier werden Kompetenzen sinnvoll verteilt, Kräfte werden geballt und Teamwork wird großgeschrieben, sodass alle ein Ziel vor Augen haben und am gleichen Strang ziehen.
Ein Beitrag zur Mitarbeitergesundheit
Am Arbeitsplatz sollten stets gesunde Snacks und Wasser bereitstehen. Innerbetriebliche Sportprogramme oder Vergünstigungen beim Fitnessstudio sorgen ebenfalls für Motivation und weniger Stress am Arbeitsplatz. Auf diese Weise leisten die Unternehmen einen nachhaltigen Beitrag zur Gesundheit ihrer Angestellten.
Fazit
Arbeitgeber müssen sich heute ins Zeug legen, um gegen den Fachkräftemangel vorzugehen. In modernen Unternehmen sollten vor allem Flexibilität und die Gesundheit der Mitarbeiter*innen an erster Stelle stehen. Faire Bezahlung und ein gutes Arbeitsklima sollte heutzutage selbstverständlich sein.
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Trotz Corona-Pandemie und Inflation steht der deutsche Arbeitsmarkt insgesamt erstaunlich stabil da. Zahlreiche Unternehmen suchen händeringend nach neuen Mitarbeitern. Fast könnte man annehmen, das Problem der Arbeitslosigkeit schon bald komplett überwunden zu haben. Es gibt allerdings ein paar Knackpunkte. Denn die offenen Stellen sind leider nicht gleichmäßig über das ganze Land und quer durch alle Branchen verteilt. Wie ist es trotzdem möglich, die eigenen Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen?
1. Wie steht es um die eigenen Stärken und Schwächen?
Der erste Aspekt ist bereits einer der schwierigsten. Denn die Realität zeigt, dass nicht alle Menschen zu einer wirklich realistischen Selbsteinschätzung bereit und in der Lage sind. Während sich also ein hoher Prozentsatz selbst deutlich besser bewertet, als es objektiv der Fall ist, stapelt ein mindestens ebenso hoher Anteil der Menschen eher tief. Für potenzielle Arbeitgeber ist es aber wichtig, ein objektives Bild der Bewerber zu bekommen. Wer seine Stärken realistisch beurteilt und auch zu seinen Schwächen steht, hat erfahrungsgemäß schon im frühen Stadium des Bewerbungsverfahrens gute Chancen. Auch bei einem Vorstellungsgespräch gilt: Natürlich sollte man erkennbar in der Lage sein, den angestrebten Job auszuüben. Vermeintliche Alleskönner wirken aber schnell unglaubwürdig.
2. Wie ist die eigene Präsentation zu bewerten?
Die eigene Präsentation betrifft die schriftliche Bewerbung, aber natürlich auch das Auftreten bei einem Vorstellungsgespräch.
Mit möglichst vollständigen Bewerbungsunterlagen, die sich inhaltlich an keiner Stelle widersprechen, bekommt man den Fuß vergleichsweise schnell in die Tür. In der Regel wird Ehrlichkeit übrigens eher belohnt als übergroße Fantasie. Wer die Lücke in seinem Lebenslauf mit „Abhängen und Selbstfindung“ erklärt, muss im persönlichen Gespräch vielleicht mit einer hochgezogenen Augenbraue rechnen. Auch Personalchef*innen sind aber Menschen und verfügen nicht immer über eine faltenfreie Biografie. Umgekehrt besitzen sie einen siebten Sinn für kreative Ausschmückungen. Das Jahrespraktikum im Kiosk des Onkels erscheint nicht besonders glaubwürdig, sofern es sich nicht mit Fakten unterfüttern lässt.
Bei einem persönlichen Gespräch ist ein seriöses, selbstbewusstes Auftreten gefragt. Kandidaten mit einer „Hiermit bewerbe ich mich bei Ihnen als Chef“-Attitüde haben es allerdings ebenso schwer wie jene, die sich am liebsten vor sich selber verstecken würden. Dies gilt gleichermaßen für ein Gespräch im direkten Aufeinandertreffen als für eine Unterredung über Skype oder eine andere Software. Auch die gewählte Kleidung spielt in diesem Zusammenhang eine wesentliche Rolle.
Sowohl für das Verfassen des Bewerbungsschreibens als auch für das Auftreten bei einem Vorstellungsgespräch lohnt sich eventuell ein professionelles Training. Dabei kommen alle Aspekte, bei denen noch Verbesserungsbedarf erkennbar ist, schonungslos auf den Tisch. Das ist nicht immer angenehm, ist für die eigenen Chancen allerdings Gold wert.
3. Ist mehr Flexibilität möglich?
Flexibilität gehört zu jenen Eigenschaften, die sich nahezu alle Arbeitgeber von ihren derzeitigen oder künftigen Mitarbeitern wünschen. Die Interpretation dieses Schlagwortes fällt allerdings ganz unterschiedlich als. Meistens bezieht sie sich auf die Arbeitszeiten, andere wollen ihr Personal sowohl im Homeoffice als auch in den Betriebsräumen einsetzen können. Arbeitnehmer beziehungsweise Bewerber, die auch zu einem Umzug in eine ganz andere Region bereit wären, haben in diesem Punkt natürlich besonders gute Karten. Flexibilität muss aber auch immer einhergehen mit Qualifikation und beruflichem Ehrgeiz. Eine Flexibilität bis zur Selbstaufgabe des Bewerbers kann und wird übrigens kein seriöser Arbeitgeber erwarten. Die meisten erspüren sehr genau, ob die Flexibilität eines Bewerbers aus einer Form der Abenteuerlust heraus erwächst oder eher als notwendiges Übel mit eingepreist ist.
4. Gibt es Möglichkeiten für eine Weiterbildung?
„Lernen ist wie rudern gegen den Strom: Sobald man aufhört, treibt man zurück.“ Der Ursprung dieser Weisheit liegt im Unklaren, was die Aussage allerdings nicht schmälert. Längst vorbei sind die Zeiten, in denen eine Lehre das komplette, für das Berufsleben notwendige Wissen vermitteln konnte. Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen sind längst betrieblicher Alltag. Gleichzeitig erwarten Arbeitgeber aber auch von Bewerbern eine entsprechende Qualifikation. Um es deutlich zu sagen: Wer nach seiner Ausbildung 20 Jahre in anderen Jobs arbeitet, dann aber wieder in den Lehrberuf zurückwechseln möchte, wird ohne die Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen kaum eine Chance auf einen Job haben.
Ein staatlich anerkanntes Fernstudium ist eine der besten Optionen, die eigene Qualifikation zu verbessern und sich neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu eröffnen. Da man bei einem Fernstudium die Studierzeiten und das Lerntempo zu weiten Teilen selbst in der Hand hat, lässt es sich auch gut in den eigenen Tagesplan integrieren. Lediglich die Prüfungen müssen in der Regel in Studienzentren der Fernschulen abgelegt werden.
Je nach Wohnort und persönlicher Situation können weiterbildende Maßnahmen übrigens auch bezuschusst werden.
5. Ist die angestrebte Tätigkeit nach wie vor passend?
Eigentlich ist diese Frage naheliegend. Doch nur wenige Menschen stellen sie sich ganz offen und ehrlich. Dabei ist es kein Drama, sondern nur menschlich, wenn sich die Situation oder die persönliche Sichtweise ändert.
Der ursprüngliche Traumjob hat seinen Reiz verloren? Dann warten zahlreiche andere Tätigkeiten auf motivierte Spätberufene. Ein anderer Wohnort, ein anderes Umfeld und eine ganz andere Art, den eigenen Lebensunterhalt zu verdienen, erscheinen plötzlich als erstrebenswerte Ziele?
Manchmal erscheint der eigene Schatten viel zu groß, um ihn überspringen zu können. Ein großer Teil jener Menschen, die es dennoch wagen, zeigt sich im Nachhinein aber mehr als glücklich mit dieser Entscheidung.
Fazit:
Arbeitslosigkeit oder beruflicher Stillstand ist kein unausweichliches Schicksal. Jeder hat die Möglichkeit, täglich an sich zu arbeiten und die eigenen Chancen zu verbessern. Manchmal sind es tatsächlich nur Kleinigkeiten, die großes bewirken können. Aber auch ein kompletter Neuanfang ist keine Utopie, sondern mit einem planvollen Vorgehen durchaus machbar.
Die Zahl der Neuansteckungen mit dem Corona-Virus ist in Deutschland wieder leicht ansteigend und es scheint, dass unser Leben doch nicht seinen gewohnten Rhythmus wieder aufnehmen wird. Am 1. Juli 2021 endete trotzdem die Homeoffice-Pflicht. Obwohl sich die meisten Arbeitnehmer auf ihren gewohnten Arbeitsplatz und ihre Kollegen freuen, sehen einige von ihnen dieser Maßnahme auch mit gemischten Gefühlen entgegen.
Endlich frei von der Homeoffice-Pflicht
Seit einigen Wochen ist die Homeoffice-Pflicht nun aufgehoben. Die Pflicht bestand seit dem 25. Januar und hatte es zum Ziel, Arbeitnehmer während der Arbeit und auf dem Arbeitsweg vor einer Corona-Infektion zu schützen. Im Juni arbeiteten in Deutschland rund 10,5 Millionen Beschäftige im Homeoffice – doch nun hat es die Bundesregierung möglich gemacht, wieder ins Büro zurückzukehren. Viele Menschen fragen sich jetzt natürlich, wie der neue Arbeitsalltag aussehen wird, welche neuen Regeln zu beachten sind und ob man sich im Büro sicher fühlen kann.
Was ändert sich nun und wie gestaltet sich die Rückkehr in das Büro?
Die Homeoffice-Pflicht war von der Bundesregierung als Notbremse gedacht und wurde nun aufgehoben. Dadurch steht es Arbeitgebern nun grundsätzlich frei, ihre Mitarbeiter zurück ins Büro zu beordern. Zu beachten gilt, dass Homeoffice-Vereinbarungen, die bereits vor der staatlich bestimmten Pflicht geschlossen wurden, auch weiterhin Bestand haben. Darüber hinaus wollen viele Unternehmen ihren Mitarbeitern auf freiwilliger Basis einen Verbleib im Homeoffice ermöglichen. Das Arbeiten von zu Hause aus hatte sich für viele als positive Lösung erwiesen, an der man gerne auch weiterhin festhalten möchte, während andere Arbeitgeber ihre Mitarbeiter wiederum zurück ins Büro holen. Die meisten Firmen lassen diesen Prozess jedoch langsam angehen. Viele Betriebe denken auch über ein Hybrid-Modell nach, bei dem die Mitarbeiter einige Tage ins Büro kommen und an anderen Tagen von zu Hause arbeiten.
Wollen viele Arbeitnehmer wieder zurück ins Büro?
Die Angst vor Ansteckungen und einer vierten Welle ist bei der Bevölkerung nach wie vor hoch und man möchte vermeiden, täglich aus dem Haus zu müssen. Unter den Arbeitnehmern sind die Meinungen deshalb unterschiedlich. Während einige Menschen es gar nicht abwarten können wieder ins Büro zurückzukehren, erwägen andere sogar ihre Stellung aufzugeben, wenn sie an den Arbeitsplatz zurückbeordert werden. Die Befürworter der Rückkehr ins Büro vermissen oft den direkten Kontakt zu den Kollegen und die Teamarbeit. Für viele Arbeitnehmer macht es die familiäre Situation zudem schwer, sich daheim auf die Arbeit zu konzentrieren. In einer kleinen Wohnung mit Kindern kann es oft schwer sein, einen ruhigen Platz zum Arbeiten zu finden. Auch verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben und man fühlt sich ständig unter Arbeitsstress. Wer hingegen nicht zurückkehren möchte, hat sich in der Regel zu Hause gut eingerichtet und kann effizient arbeiten.
Was darf der Arbeitgeber nun anordnen?
Aus rechtlicher Sicht kann der Arbeitgeber die Rückkehr ins Büro anordnen. Ausnahmen bestehen nur dann, wenn es eine Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zur Arbeit im Homeoffice gibt, die über die gesetzliche Maßnahme hinausgeht. Jedoch sind Arbeitgeber auch weiterhin dazu verpflichtet, den Mitarbeitern einen sicheren Arbeitsplatz zu bieten. So können Mitarbeiter nur dann zurückgerufen werden, wenn diese Voraussetzungen am Arbeitsplatz erfüllt sind.
Welche Schutzmaßnahmen muss der Arbeitgeber treffen?
Der Infektionsschutz muss auch weiterhin aufrechterhalten werden. Daher muss der Arbeitgeber auch weiterhin Schutzmaßnahmen treffen, wenn die Mitarbeiter vor Ort arbeiten. Dazu gehört es beispielsweise, dass zwei Tests pro Woche angeboten werden müssen. Diese Maßnahme gilt besonders für solche Personen, die noch nicht geimpft sind. Darüber hinaus muss die gleichzeitige Nutzung betrieblicher Räume auf ein Minimum reduziert werden. Abstandsregeln und Trennwände sollen direkt Kontakte so weit wie möglich reduzieren. Wo das nicht möglich ist, müssen Masken zur Verfügung gestellt werden.
Fazit
Auch wenn die Homeoffice-Pflicht aufgehoben wurde, so bedeutet das lange noch nicht, dass die Corona-Krise vorüber ist. Das müssen auch Arbeitgeber bedenken, wenn sie ihre Mitarbeiter zurückrufen. Die Ausarbeitung neuer Hybrid-Modelle könnten in vielen Fällen eine Lösung sein, die unseren Arbeitsalltag vielleicht für immer verändern kann.