Dezember 05, 2023

Pressemitteilung von The Stepstone Group GmbH
Stepstone Studie zeigt: Mangelhafte Kindertagesbetreuung hat direkte Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. 60 Prozent fordern eine bessere Betreuungssituation – die Realität sieht oft anders aus.

Düsseldorf, 29.11.2023. In Deutschland fehlen hunderttausende Kita-Plätze. Erzieher*innen und Betreuungspersonal stehen unter einer enormen Arbeitsbelastung. Und dieses Betreuungsproblem offenbart eine weitere Herausforderung: Dem Arbeitsmarkt fehlen dadurch Arbeitskräfte, die eigentlich sehr dringend benötigt werden – denn bis 2035 fehlen uns bis zu sieben Millionen Erwerbstätige. Und doch muss sich mindestens ein Elternteil um die Kindertagesbetreuung kümmern – und das ist meist immer noch die Frau. Das zeigt eine aktuelle Studie von The Stepstone Group unter 2.000 berufstätigen Eltern mit Kindern unter 10 Jahren. „Wir müssen endlich handeln und dafür sorgen, dass jedes Kind die Betreuung bekommt, die es verdient“, sagt Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei The Stepstone Group. „Es kann nicht sein, dass die fehlende Kindertagesbetreuung auf dem Rücken der Eltern – und vor allem Mütter – ausgetragen wird, die dafür in ihrer Karriere zurückstecken. Deutschland hat hier großen Nachholbedarf. Angesichts knapper Arbeitskräfte und des zunehmenden demographischen Drucks können wir es uns nicht leisten, auf Personal zu verzichten - weil die Betreuung der Kinder nicht gewährleistet ist.“

10 Gründe, weshalb die Kita-Krise eine Arbeitsmarktkrise ist:

1. 44 Prozent der Eltern haben ihre Arbeitszeit nach der Elternzeit reduziert – unter den Müttern sogar 74 Prozent.

2. Einer der Hauptgründe für die Reduzierung der Arbeitszeit unter den Eltern: Sie haben keine Kindertagesbetreuung gefunden (33 Prozent).

3. 66 Prozent der Eltern, die ihre Arbeitszeit reduziert haben, würden lieber in Vollzeit oder vollzeitnah arbeiten – können es jedoch oftmals nicht, weil die Kindertagesbetreuung nicht gesichert ist.

4. Nur ein Viertel der Befragten sagt, dass ihr Arbeitgeber sie ausreichend unterstütze, um ihren Kinderbetreuungspflichten nachzukommen.

5. Mehr als jede*r Vierte (29 Prozent) überlegt seinen Arbeitsplatz zu verlassen, weil er oder sie keine ausreichende Unterstützung von ihrem Arbeitgeber bekommt, um Kinder und Job vereinbaren zu können.

6. 40 Prozent sind nach der Elternzeit gar nicht zu ihrem Arbeitgeber zurückgekehrt, weil sie ihren Job und die elterlichen Pflichten nicht miteinander vereinbaren konnten.

7. Fast 20 Prozent haben sogar Bedenken, ihre Kinderbetreuungspflichten beim Vorstellungsgespräch zu nennen.

8. 31 Prozent fühlen sich in ihrer beruflichen Weiterentwicklung behindert, weil sie ihre Kinder betreuen müssen. Unter den Müttern sagt das sogar fast jede zweite (46 Prozent).

9. Fast ein Drittel der Eltern sind auf die Unterstützung der Familie – zum Beispiel von den Großeltern – angewiesen, um die Kindertagesbetreuung zu sichern.

10. Der Wunsch nach politischem Handeln steigt: Rund 60 Prozent fordern bessere Kindertagesbetreuung zur Vereinbarkeit von Job und Familie. 70 Prozent fordern flexiblere Arbeitsgesetze.

Über die Studie „Working Parents & Beyond“
In unserer hektischen Arbeitswelt wird die Balance zwischen beruflichen Anforderungen und persönlichem Wohlbefinden immer wichtiger. Wie sollte Arbeit gestaltet sein, um Karriere, Familienleben und Alltag in Einklang zu bringen? Im Oktober 2023 hat The Stepstone Group rund 12.000 Menschen in Deutschland, darunter ca. 6.000 Elternteile, 2.000 mit Kindern unter 10 Jahren, zu Herausforderungen und Chancen im Bereich Work-Life-Balance befragt. Die Befragung ist repräsentativ für die deutsche Erwerbsbevölkerung nach Alter und Geschlecht.

 

März 06, 2023

  • Ärzt*innen verdienen am meisten, Hotel- und Gastgewerbe Schlusslicht
  • Bruttomediangehalt liegt in Deutschland bei 43.800 Euro
  • StepStone analysiert mehr als 560.000 aktuelle Gehaltsdaten und schafft so mehr Gehaltstransparenz auf dem Arbeitsmarkt
  • Gehaltsreport, Gehaltsplaner und Gehaltsspannen bei Jobs auf StepStone.de bieten Orientierung bei der Jobsuche.

Düsseldorf, 22.02.2023. Ärzt*innen sind weiterhin Deutschlands Spitzenverdiener*innen, während Beschäftigte im Hotel- und Gastgewerbe am Ende der Gehaltsskala rangieren. Wie der Gehaltsreport 2023 der führenden digitalen Recruiting-Plattform StepStone weiter ergab, liegt das Bruttomediangehalt deutscher Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aktuell bei 43.800 Euro. Das heißt, es gibt exakt gleich viele Gehälter, die niedriger und die höher als das Mediangehalt liegen.

Regionale Gehaltsunterschiede werden beispielsweise angesichts eines Ost-West-Gefälles von 15 Prozent deutlich. Hamburg und Baden-Württemberg führen die Tabelle an, Schlusslicht ist Sachsen-Anhalt. Das Mediangehalt von Männern beläuft sich auf rund 46.000 Euro und das von Frauen auf rund 40.000 Euro, was einem Gender Pay Gap von 13,1 Prozent entspricht. Bereinigt beträgt die Entgeltlücke zwischen den Geschlechtern 6,8 Prozent. Für den Report wertete StepStone mehr als 560.000 Daten aus einer der größten Gehaltsdatenbanken Deutschlands aus, die repräsentativ im Hinblick auf Alter, Geschlecht, Hochschulabschluss und geographische Verteilung auf die Bundesländer sind.

Obwohl das Gehalt für Bewerber*innen als eines der wichtigsten Entscheidungskriterien bei der Jobsuche gilt [1], ist es in Deutschland immer noch ein Tabu-Thema. „Transparenz beim Verdienst ist ein wesentlicher Schlüssel für gleichberechtigte Gehälter“, sagt Dr. Tobias Zimmermann, Gehaltsexperte bei StepStone. „Gerade in Zeiten der Arbeiterlosigkeit wird Offenheit beim Thema Gehalt zum wichtigen, strategischen Hebel im Kampf um die besten Mitarbeiter*innen.“

Neben dem Gehaltsreport setzt StepStone seine Daten- und Machine-Learning-Expertise daher dazu ein, Bewerber*innen datenbasierte Gehaltsprognosen zu geben und Jobs mit Gehaltsspannen zu versehen. Ziel ist, den Bewerbungsprozess mit digitalen Lösungen schneller, fairer und einfacher zu gestalten. „Als Tech-Unternehmen werten wir dazu monatlich tausende Gehaltsdaten aus und nutzen Informationen wie diese, damit Jobsuchende und Unternehmen bestmöglich zusammenfinden. Dass wir damit den Bedarf treffen, zeigen unsere Daten: Gehaltsangaben gehören zu den größten Interaktionstreibern bei veröffentlichten Jobanzeigen“, erläutert Zimmermann. Stellenausschreibungen mit dieser Angabe ergeben auf StepStone eine um bis zu 10 Prozent höhere Bewerbungsrate.

Die wichtigsten Ergebnisse des Gehaltsreports im Überblick:

Berufsgruppen: Ärzt*innen verdienen am meisten

  • Ärzt*innen führen die Gehaltstabelle an. Sie bekommen mit einem Bruttomediangehalt von 93.800 Euro mehr als doppelt so viel wie der Durchschnitt.
  • Im weiteren Ranking der Berufsgruppen folgen Unternehmensberater*innen (54.000 Euro), Ingenieur*innen (52.600 Euro) und IT-Berufe (52.000 Euro).
  • Angestellte im Hotel- und Gastgewerbe verdienen im Berufsgruppenvergleich am wenigsten (35.700 Euro).

Branchen: Bankensektor zahlt die höchsten Gehälter

  • Besonders viel verdienen Beschäftigte im Bankensektor (57.600 Euro) sowie in der Luft- und Raumfahrtindustrie (56.200 Euro). Mit einem Bruttomediangehalt von 54.800 Euro belegt die Pharmabranche den dritten Platz.
  • Den Schluss bilden die Handwerksbranche (37.500 Euro), Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und Gartenbau (36.100 Euro) sowie das Gastgewerbe (34.200 Euro).
  • Das Gehalt steigt mit Unternehmensgröße: Während Arbeitgeber mit bis zu 50 Beschäftigten ein Bruttomediangehalt von 38.200 Euro bezahlen, verdienen Mitarbeiter*innen bei großen Unternehmen (> 5.000 Beschäftigte) mit 53.700 Euro 41 Prozent mehr.

Gender Pay Gap: Männer verdienen rund 13 Prozent mehr

  • Männer verdienen mit einem Mediangehalt von 46.008 Euro 13,1 Prozent mehr als Frauen (40.000 Euro).
  • Klammert man Einflussfaktoren wie das Alter, die Branche, den Beruf, die Ausbildung, die Berufserfahrung, die Unternehmensgröße, das Bundesland, die Stadt und die Personalverantwortung auf das Gehalt von Männern und Frauen aus, liegt der bereinigte Gender Pay Gap allerdings bei 6,8 Prozent.

Region: Gehälter in Hamburg und Baden-Württemberg rund 10 Prozent über dem Schnitt, Ost-West-Gefälle bei 15 Prozent

  • Westliche Bundeslänger führen das Ranking an: In Hamburg ist das Gehalt mit 48.100 Euro am höchsten. Den zweiten Platz belegt Baden-Württemberg mit 48.000 Euro, gefolgt von Hessen mit 47.800 Euro. Schlusslichter sind Thüringen (36.600 Euro), Mecklenburg-Vorpommern (36.200 Euro) und Sachsen-Anhalt (36.100 Euro).
  • Insgesamt beträgt das Ost-West-Gefälle 15 Prozent (ohne Berlin) bei 38.700 Euro in Ostdeutschland und 45.500 in Westdeutschland.
  • Das Ranking der Großstädte dominiert Stuttgart mit 54.100 Euro. Es folgen Frankfurt am Main (54.000 Euro) und Karlsruhe (49.600 Euro).

Bildung: Akademischer Abschluss und Personalverantwortung sorgen für deutliches Gehaltsplus

  • Ein Universitäts- oder Hochschulabschluss führt zu höherem Bruttogehalt: Akademiker*innen verdienen 58.600 Euro und damit rund 41 Prozent mehr als ihre Kolleg*innen ohne Studienabschluss (41.500 Euro).
  • Führungskräfte verdienen fast 20 Prozent mehr: Das Gehalt von Arbeitnehmer*innen mit Personalverantwortung liegt mit 50.100 Euro deutlich über dem von Beschäftigten ohne Personalverantwortung (41.100 Euro).
  • Berufserfahrung hat einen positiven Effekt aufs Gehalt: Während Berufseinsteiger*innen 35.000 Euro verdienen, steigt das Gehalt nach mehr als 11 Jahren auf 49.300 Euro.

Die Gehaltsangaben sind in der Pressemeldung zugunsten einer besseren Lesbarkeit gerundet.

[1] StepStone Gehaltsbefragung 2022

 

Weitere Informationen:

Der StepStone Gehaltsreport 2023 zum Download: https://www.stepstone.de/e-recruiting/studien/

Informationen und Einordnungen für Arbeitnehmer*innen und Bewerber*innen: https://www.stepstone.de/magazin/faires-gehalt

Informationen und Einordnungen für Arbeitgeber und Führungskräfte: https://www.stepstone.de/e-recruiting/gehalt/

 

Über StepStone

StepStone ist eine führende digitale Recruiting-Plattform, die Unternehmen mit passenden Bewerber*innen zusammenbringt und Menschen hilft, den richtigen Job zu finden. StepStone verbindet jährlich mehr als 100 Millionen Bewerbungen mit über 150.000 Arbeitgebern. Als integrierte Plattform automatisiert StepStone mit KI-basierten Lösungen sowohl die Jobsuche als auch die Rekrutierung passender Mitarbeiter*innen. Im Geschäftsjahr 2022 erwirtschaftete StepStone einen Umsatz von mehr als 1 Milliarde Euro. StepStone ist in mehr als 30 Ländern aktiv – darunter mit StepStone in Deutschland, mit Appcast in den USA und mit Totaljobs in Großbritannien. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Düsseldorf und beschäftigt weltweit rund 4.000 Mitarbeiter*innen.

Über den StepStone Gehaltsreport 2023

Der StepStone Gehaltsreport 2023 ist das Ergebnis aus einer der größten Gehaltsdatenbanken in Deutschland mit Gehaltsangaben nach Ort und Region, Berufsgruppe, Branche, Berufserfahrung und vielem mehr. Im Vergleich zum Gehaltsreport 2022 hat sich in diesem Jahr die Methodik der Erhebung und der Auswertung geändert. Die Gehaltsangaben sind nun noch präziser. Unter anderem können durch eine neue Gewichtung repräsentative Angaben bezüglich Alter, Geschlecht, Hochschulabschluss und geographische Verteilung auf die Bundesländer gewährleistet werden. Die Angaben und Gehälter des Gehaltsreports 2023 sind daher nicht direkt mit dem Report 2022 vergleichbar.

 

Zu Datenbasis und Methodik

Für den Gehaltsreport wurden 561.761 Vergütungsdaten ausgewertet, die im Zeitraum Januar 2021 bis November 2022 erhoben wurden. Davon stammen 69 Prozent von Männern und 31 Prozent von Frauen. Der Anteil von Beschäftigten mit Personalverantwortung beträgt 32 Prozent. Alle Gehaltsdaten sind in Euro aufgeführt und weisen den Median aus, sofern nicht anders angegeben. Sämtliche Gehaltszahlen beziehen sich auf das Bruttojahresgehalt inklusive Boni, Provisionen, Prämien etc. Siebasieren auf erhobenen Gehaltsinformationen von Vollzeitbeschäftigten. Die Angaben sind repräsentativ für die Erwerbsbevölkerung auf Bundes- und Landesebene nach den Kriterien Alter, Geschlecht, und Hochschulabschluss.

Die Datenbasis für die Studie wurde aus den Vergütungsdaten der StepStone-Datenbank zusammengestellt. Die Daten auf Gehalt.de werden im Vergleich zu den bisherigen Gehaltsreports nicht mehr direkt, sondern ebenfalls über den StepStone Gehaltsplaner erhoben. Die Daten werden mithilfe des StepStone Gehaltsplaners auf StepStone.de erhoben und wissenschaftlich analysiert. Sämtliche Daten wurden von unseren Vergütungsberater*innen geprüft und einer Gewichtung unterzogen.

Was ist das Mediangehalt? Und was unterscheidet es vom Durchschnittsgehalt?
Der Durchschnitt wird berechnet, indem alle Werte summiert und danach durch die Anzahl der Datensätze geteilt wird. Der Durchschnittswert kann durch extrem hohe oder niedrige Werte beeinflusst werden. Zur besseren Einordnung des Durchschnittswertes hilft deshalb ein Vergleich mit dem Median. Der Median ist der Wert, der genau in der Mitte aller Werte liegt. Das heißt, es gibt exakt gleich viele Gehälter, die niedriger und die höher sind als das Mediangehalt.

Gender Pay Gap

Der angegebene Gender Pay Gap beschreibt die unbereinigte Entgeltlücke, bei der viele gehaltsrelevante Parameter wie Berufserfahrung und Bildungshintergrund vermischt werden. Der unbereinigte Wert vergleicht die männlichen und weiblichen Beschäftigten in ihrer Gesamtheit miteinander. Er ist als Differenz des Jahresgehaltes zwischen Männern und Frauen im Verhältnis zum Gehalt der Männer zu verstehen.

Ein Großteil der Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen lässt sich jedoch durch andere Einflussfaktoren erklären (z.B. Alter, die Branche, den Beruf, die Ausbildung, die Berufserfahrung, die Unternehmensgröße, das Bundesland und die Stadt und die Personalverantwortung). Berücksichtigt man diese Faktoren in einem Rechenmodell, ergibt sich der bereinigte Gender Pay Gap. Er kann als die Gehaltsdifferenz zwischen zwei Personen interpretiert werden, die in allen berücksichtigten Merkmalen außer dem Geschlecht identisch sind.

Kontakt
StepStone Presse
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