5 NETWORKING TIPPS FÜR INTROVERTIERTE
Für extrovertierte Fachleute bieten Networking-Veranstaltungen stets hervorragende Möglichkeiten sich in einem guten Licht zu präsentieren. Sie mischen sich leicht unter die verschiedenen Gruppen und von Gespräch zu Gespräch steigt ihre Energie. Ihre Ausstrahlung und ihr Selbstvertrauen sind sowohl auffallend, als auch charmant.
Und dann gibt es da noch die Anderen – die eher Introvertierten.
Für die meisten Menschen ist das Networking gar nicht so einfach. Tatsächlich fühlen sich viele extrem unwohl, wenn sie versuchen Gespräche mit völlig Fremden ins Rollen zu bringen. Glücklicherweise können Sie diese Unbeholfenheit mit ein paar Tipps und Tricks in erstaunliche Möglichkeiten verwandeln. Lernen Sie neue Verbindungen herzustellen und Ihre persönliche Marke zu entwickeln.
TIPP 1: Der frühe Vogel fängt den Wurm
Wenn Sie Networking-Events verabscheuen, dann neigen Sie wahrscheinlich dazu, dass Sie grundsätzlich zu spät erscheinen, so dass Sie sich unbemerkt in die Menge einfügen können. Für einen bestmöglichen Erfolg, sollten Sie allerdings einmal genau das Gegenteil ausprobieren. Kommen Sie früh an und genießen Sie “verdünnte” Menschenmengen – diese lassen sich dann in der Regel leichter navigieren. Solange der Raum weniger hektisch und laut ist, haben Sie gute Karten. So können Sie bereits nette Bekanntschaften machen, bevor sich der Raum nach und nach füllt.
TIPP 2: Als Freiwilliger melden
Wenn es für Sie schwierig ist, sich in eine Gruppe zu integrieren oder sich unter die Leute zu mischen, sollten Sie gegebenenfalls ein Volontariat bei der Veranstaltung in Betracht ziehen. Wenn möglich, versuchen Sie, sich freiwillig für eine Tätigkeit am Empfang zu melden. Dort können Sie bereits vorab eine große Anzahl von Teilnehmern treffen und einen guten ersten Eindruck hinterlassen. Ihre Gespräche werden oft nur kurz sein, aber Sie können Sie sich in kürzester Zeit mit vielen Menschen verbinden.
TIPP 3: Organisieren Sie selbst eine Veranstaltung
Auch bei eigenen Events können Sie sich hervorragend mit vielen Menschen vernetzen. Der Unterschied ist, dass Sie in der Lage sein werden, sich mit einigen Menschen auf noch tieferen Ebenen zu verbinden. Außerdem können Sie Ihre organisatorischen Fähigkeiten und Ihre Kreativität unter Beweis stellen.
TIPP 4: Follow-Up nicht vergessen
Wenn Sie auf einer Veranstaltung eine Menge großartiger Fachleute treffen, gilt das dann schon als Networking-Erfolg? Nicht wirklich. Es ist wichtig, im Anschluss mit diesen Menschen in Kontakt zu treten, um diese Beziehung zu festigen. Ansonsten laufen Sie Gefahr, dass sie schnell vergessen werden. Eine gute Strategie ist es, während einer Veranstaltung interessante Informationen über Menschen zu sammeln. Dann kannst du über die E-Mail „nice to meet you“ hinausgehen und auf einer persönlicheren Ebene anknüpfen.
TIPP 5: Social Media sinnvoll nutzen
LinkedIn und Xing sind die beliebtesten Social Media Seiten für Profis. Stellen Sie nach einer Networking-Veranstaltung sicher, dass Sie Verbindungen zu den Personen herstellen, die Sie dort getroffen haben. Benutzen Sie dann die Plattform als Sprungbrett, um eine tiefere Beziehung aufzubauen. Bitten Sie beispielsweise neue Bekanntschaften aus der Nähe, sich zum Kaffee zu treffen, um über Branchentrends zu diskutieren. Für nicht-lokale Kontakte erkundigen Sie sich nach einem Telefonat, damit Sie mehr darüber erfahren können, wie der Kontakt in genau diese Branche herein gerutscht ist oder welche Zukunftsvisionen dieser hat.
Verwandte Beiträge
Zu Beginn eines Arbeitsverhältnisses wird in der Regel eine Probezeit zwischen dem Arbeitgeber und Arbeitnehmer vereinbart. Aber warum kann dieser Zeitraum für den neuen Mitarbeiter kritisch werden und warum sollte man besser nicht anecken? Warum sollte man bestimmte Themen nur sensibel und vorsichtig ansprechen und wie sieht es mit Urlaub in der Probezeit aus? Dieser Artikel erklärt, welche Fallstricke es gibt.
Warum kann die Probezeit für manche Arbeitnehmer zur Falle werden und warum ist es wichtig in dieser Zeit nicht anzuecken?Die Probezeit, welche in der Regel sechs Monate dauert, bietet für beiden Seiten eine optimale Orientierung. Der Arbeitnehmer kann während dieser Phase sicherstellen, dass er in Zukunft tatsächlich für das Unternehmen tätig sein möchte und der Vorgesetzte kann sich von den Kenntnissen und Fähigkeiten des neuen Mitarbeiters während dieser vertraglich vereinbarten Kennenlernphase überzeugen. Allerdings ist diese Zeit für den Arbeitnehmer häufig auch sehr kritisch, denn anders als bei einem festen Arbeitsverhältnis können Unternehmen ihre Mitarbeiter auf Probe mit einer Frist von zwei Wochen kündigen, insofern nichts anderes im Vertrag vereinbart wurde.
Warum sollte man (auch berechtigte) Kritik an Kollegen oder Vorgesetzten möglichst vermeiden?In den meisten Fällen sind auch neue Arbeitskollegen dazu aufgefordert, ihre Vorschläge und Ideen mit in das Unternehmen einfließen zu lassen. Bei kritischen Äußerungen und Einwänden gegenüber Kollegen oder Vorgesetzten sollten Arbeitnehmer in der Probezeit allerdings vorsichtig sein, denn nicht immer werden etwaige Verbesserungsvorschläge eines „Neuen“ geschätzt und für gut befunden, auch wenn sie noch so sinnvoll erscheinen. Insofern jedoch ausdrücklich verlangt wird, dass Mitarbeiter während der Probezeit kritische Einwände äußern, so muss dies in einem ausgewogenen Maße geschehen. Da die Probezeit mitunter auch dazu dient, dass sich die Vorgesetzten ein besseres Bild von der Teamfähigkeit und Anpassungsfähigkeit des neuen Mitarbeiters machen können, sollten Kritikpunkte stets konstruktiv und sensibel zur Sprache gebracht werden.
Warum ist eine häufige Krankheitszeit in der Probezeit nachteilig?Wer während der Probezeit erkrankt, ist gesetzlich durch das Kündigungsschutzgesetz vor einer Entlassung geschützt. Auch bei speziellen Sonderfällen oder während einer längeren Abwesenheit müssen Arbeitgeber andere Gründe für die Kündigung des neuen Mitarbeiters anführen. Allerdings sind diese schnell gefunden, denn hier genügt bereits die Begründung, dass die Arbeitsleistung des Arbeitnehmers während seiner aktiven Zeit im Unternehmen nicht ausreichend war. Da Arbeitgeber gemäß Entgeltfortzahlungsgesetz (EntgFG) dazu verpflichtet sind, einem erkrankten Angestellten in der Probezeit bis zu sechs Wochen lang weiter das Gehalt zu zahlen, ist es durchaus denkbar, dass sich das Unternehmen unverzüglich wieder von dem neuen Mitarbeiter trennt, wenn dieser während der ersten Monate seiner Betriebszugehörigkeit zu oft oder zu lange krank ist. In vielen Fällen hinterlassen viele Fehltage eben immer den bitteren Beigeschmack einer gewissen Unzuverlässigkeit.
Warum kann das Thema Urlaub in der Probezeit zum Problem werden?Der Mythos, dass Arbeitnehmer während der Probezeit kein Recht auf Urlaub haben, hält sich zwar hartnäckig, ist aber dennoch nicht korrekt. Zwar kann der Arbeitnehmer innerhalb der sogenannten Wartezeit, die in der Regel die ersten sechs Monate der Betriebszugehörigkeit umfasst, nicht den gesamten Jahresurlaub beanspruchen, ein Teil davon steht ihm aber trotzdem zu. Dabei gilt: Pro vollen Monat, die der Angestellte im Unternehmen beschäftigt ist, steht ihm ein Zwölftel des Jahresurlaubs zu – auch in der Probezeit. Der Arbeitgeber ist dann aber trotz alledem nicht dazu verpflichtet, den Urlaubsantrag zu genehmigen. Liegen etwa dringende betriebliche Gründe vor, muss der Urlaub nicht zwangsläufig gewährt werden. Der Teilurlaub verfällt dann aber ebenso wenig, wie der Anspruch auf dem vollen Jahresurlaub, wenn die Probezeit beendet ist. Der Urlaub kann dementsprechend zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Insgesamt macht es eher einen unprofessionellen Eindruck, wenn man während der Probezeit bereits den ersten Urlaub beantragt.
Warum können fehlende Fachkenntnisse das Ende nach der Probezeit bedeuten?In den meisten Fällen darf derjenige Bewerber eine freie Stelle im Unternehmen besetzen, der die nötigen Fachkenntnisse vorweisen kann und zudem einen kompetenten Eindruck im Vorstellungsgespräch hinterlassen hat. Doch vor allem bei den fachlichen Kompetenzen, die der Arbeitsalltag dem Arbeitnehmer abverlangt, trennt sich oft die Spreu vom Weizen und es zeigt sich, wer tatsächlich mit einschlägigen Fähigkeiten im geforderten Bereich überzeugt. Wurden beispielsweise im Lebenslauf bestimmte Fachkenntnisse hinzugedichtet, zeigt sich das spätestens, wenn alltäglich Aufgaben im Betrieb erledigt und gelöst werden müssen. Wer hier auffliegt, riskiert die fristlose Kündigung. Sollte es durch die vorgetäuschten Tatsachen zudem noch zu einem Schaden im Unternehmen gekommen sein, kann der Arbeitgeber ggf. sogar Schadenersatzansprüche geltend machen.
Das FazitDie Probezeit ist eine kritische Phase, die allerdings fast jeder Arbeitnehmer zu Beginn einer neuen beruflichen Karriere überstehen muss. Wer hier vorsichtig mit Kritik umgeht und es schafft, den Vorgesetzten von den Fähigkeiten und Kenntnissen zu überzeugen, legt den Grundstein für eine neue berufliche Laufbahn.
Auf dem heutigen Arbeitsmarkt ist es, trotz vieler freier Stellen, nicht mehr ungewöhnlich, dass Menschen monatelang auf der Jobsuche sind.
Wenn das passiert, dann lässt ein Abfall der Motivation nicht lange auf sich warten. Wir wissen wie wichtig Ausdauer und eine positive Einstellung für eine erfolgreiche Stellensuche sind. Um Ihnen zu helfen, diese schwierige Zeit zu überstehen, haben wir 9 hilfreiche Tipps für Sie zusammengefasst.
MEHR IST MEHREinige Arbeitslose tun nichts anderes, als sich bei ihrer Arbeitssuche lustlos von Angebot zu Angebot zu schleppen. Bleiben Sie nicht in diesem Trott stecken! Gehen Sie hinaus und engagieren Sie sich freiwillig, treten Sie Vereinen bei und verdienen Sie Geld durch alternative Methoden, bis Sie etwas Dauerhaftes finden.
SUCHE ERWEITERNFalls Sie aus einer Großstadt kommen, dann weiten Sie Ihre Suche auch auf Kleinstädte aus. Scheuen Sie auch nicht, sich gegebenenfalls zu verändern und suchen Sie auch in kleineren Familienunternehmen.
METHODE ÄNDERNBeschränken Sie sich nicht auf Stellenausschreibungen und Websites, gehen Sie hinaus und nehmen Sie direkten Kontakt mit Menschen und Unternehmen auf. Ein Großteil der Jobsuchenden erhalten Einladungen, indem sie sich direkt an Unternehmen wenden. Lernen Sie die Namen der Abteilungsleiter im Unternehmen kennen und versuchen Sie ein Treffen zu vereinbaren – auch wenn es keine offenen Stellen gibt.
FLEXIBLES GEHALTDas Gehalt spielt eine große Rolle. Doch versuchen Sie flexibel zu sein, um den gewünschten Job zu bekommen. Sprechen Sie Gehaltswünsche offen an.
NUR VORÜBERGEHENDDenken Sie daran, dass die Suche nach dem richtigen Job Zeit in Anspruch nehmen kann. Lassen Sie sich dadurch nicht Ihr Selbstvertrauen oder Ihre Motivation nehmen. Behalten Sie eine positive Einstellung bei, verwenden Sie die richtigen Methoden und irgendwann wird sich die Situation ändern.
POSITIVE MENSCHEN IN DEINEM LEBENVerbringen Sie viel Zeit mit Menschen, die depressiv sind, arbeitslos sind oder sich ständig über „wie schlimm alles ist“ beschweren, kann das sehr schädlich sein, wenn Sie versuchen, sich über Ihre eigene Suche im Klaren zu sein. Lernen Sie, eine positive Einstellung zu bewahren, die Effektivität Ihrer Suche zu beobachten und sich weiterzuentwickeln.
JOBSUCHE IST IHR JOBWie bei jedem anderen Job auch, wirst du an manchen Tagen keine Lust haben, aber du musst es tun. Tätigen Sie trotzdem noch den einen Telefonanruf, schreiben Sie trotzdem noch eine weitere E-Mail, recherchieren Sie trotzdem noch ein wenig über das Unternehmen – dann werden Sie den Job finden, den Sie haben sollen.
Stellenangebote finden Sie hervorragend in Online-Jobbörsen. Recherchieren Sie in unserem Vergleichsportal nach der für Sie richtigen Jobbörse.
HILFE SUCHENNehmen Sie Beratung wahr. Zum Beispiel die Beratung der Agentur für Arbeit. Es ist eine großartige Möglichkeit, neue Techniken zu erlernen und neue Ideen zu sammeln.
PASSEN SIE AUF SICH AUFArbeitslos zu sein ist keine Entschuldigung dafür, dass Ihre Gesundheit leidet. Nehmen Sie sich Zeit, um sich zu entspannen und Spaß zu haben. Trainieren Sie regelmäßig, essen Sie gesund & richtig und genießen Sie die Freizeit, die Sie während der Arbeit nicht hatten.
Wir wünschen viel Erfolg bei der Jobsuche.
Pressemitteilung Bitkom: Berlin, 16. November 2022 - Der Mangel an IT-Fachkräften hat sich verschärft – trotz der schwierigen konjunkturellen Lage, weiterer Krisen und der Verwerfungen, die von dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine ausgehen. Derzeit fehlen in Deutschlands Unternehmen 137.000 IT-Expertinnen und -Experten quer durch alle Branchen. Damit liegt die Zahl sogar über dem Vor-Corona-Jahr 2019 mit 124.000 unbesetzten Stellen. Die Corona-Pandemie hatte den Fachkräftemangel in den Jahren 2020 und 2021 leicht abgemildert. 2020 waren 86.000 Stellen für IT-Fachkräfte offen, vor einem Jahr 96.000. Das sind Ergebnisse der neuen Bitkom-Studie zum Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte, für die 854 Unternehmen aus allen Branchen repräsentativ befragt wurden. „Wir erleben auf dem IT-Arbeitsmarkt einen strukturellen Fachkräftemangel. Der Mangel an IT-Fachkräften macht den Unternehmen zunehmend zu schaffen und wird sich in den kommenden Jahren dramatisch verschärfen“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Der demographische Wandel führt dazu, dass signifikant weniger junge Menschen mit IT-Qualifikationen auf den Arbeitsmarkt kommen und zugleich scheiden mehr Ältere aus einschlägigen Berufen aus. Der Fachkräftemangel entwickelt sich zum Haupthindernis bei der digitalen Transformation.“ Aktuell sagen nur noch 8 Prozent der Unternehmen, dass das Angebot an IT-Fachkräften ausreichend ist (2021: 13 Prozent), 74 Prozent sprechen hingegen von einem Fachkräfte-Mangel (2021: 65 Prozent). Und 70 Prozent rechnen damit, dass sich der Fachkräftemangel in Zukunft verschärfen wird (2021: 66 Prozent), nur noch 2 Prozent (2021: 9 Prozent) erwarten, dass er abnimmt.
Zuwanderung aus Russland und Belarus: Potenzial von 59.000 IT-StellenRund ein Drittel (37 Prozent) der Unternehmen mit offenen IT-Stellen würde IT-Fachkräfte aus Russland oder Belarus einstellen, sofern sie vorher eine behördliche Sicherheitsprüfung durchlaufen haben. Tatsächlich hat aber erst jedes hundertste Unternehmen (1 Prozent) IT-Expertinnen oder -Experten aus diesen beiden Ländern eingestellt. 11 Prozent hatten seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs konkrete Pläne dazu, sind aber an bürokratischen Hürden gescheitert. Insgesamt gibt es ein Potenzial von 59.000 Stellen, die mit IT-Fachkräften aus Russland und Belarus besetzt werden könnten. Berg: „Wir müssen gerade jetzt ukrainische IT-Anbieter und Nearshore-Dienstleister partnerschaftlich stabilisieren und in den digitalen Wertschöpfungsnetzwerken halten. Gleichzeitig sollten wir sicherheitsüberprüfte IT-Experten aus Russland und Belarus nach Deutschland holen und hier wirtschaftlich und gesellschaftlich dauerhaft integrieren.“ Aus Bitkom-Sicht sollte die Zuwanderung von qualifizierten IT-Spezialistinnen und -Spezialisten grundsätzlich weiter erleichtert werden. Dies sei auch deshalb wichtig, da das Interesse am Informatikstudium in Deutschland im zweiten Jahr in Folge gesunken ist. Im vergangenen Jahr haben nur noch 72.075 Menschen in Deutschland ein Informatik-Studium aufgenommen, das sind 3.000 weniger als im Jahr 2020 und fast 6.000 weniger als im Jahr 2019. Weniger als die Hälfte schließen ihr Studium auch ab, lediglich 31.125 Studierende beendeten 2021 erfolgreich ihr Informatikstudium.
Im Schnitt dauert die Personalsuche 7,1 MonateIm Durchschnitt bleibt eine offene Stelle für IT-Fachkräfte inzwischen 7,1 Monate unbesetzt. Das ist noch einmal ein Anstieg um gut zwei Wochen gegenüber dem Vorjahr, als es durchschnittlich 6,6 Monate waren. 14 Prozent der Unternehmen benötigen aber 7 bis 9 Monate, 19 Prozent 10 bis 12 Monate und 4 Prozent sogar mehr als 12 Monate zur Besetzung einer freien IT-Stelle. Die Unternehmen verlassen sich dabei nicht nur auf Stellenausschreibungen (93 Prozent) und Initiativbewerbungen (97 Prozent), sondern versuchen auf einer Vielzahl an Kanälen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen. 61 Prozent übernehmen Praktikantinnen oder Praktikanten, vor einem Jahr waren es erst 42 Prozent. 31 Prozent präsentieren sich auf Karrieremessen (2021: 24 Prozent), 22 Prozent setzen auf Headhunting (2021: 14 Prozent) und 21 Prozent nutzen Active Sourcing (2021: 12 Prozent), also die aktive Ansprache von potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten zum Beispiel in sozialen Medien. 12 Prozent versuchen ihren Fachkräftebedarf durch die Übernahmen freier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in feste Anstellungsverhältnisse zu decken (2021: 10 Prozent).
Unternehmen machen Bewerbungsprozess digitalerGleichzeitig versuchen die Unternehmen, die erste Bewerbung für Interessierte so einfach wie möglich zu gestalten. 39 Prozent setzen inzwischen auf Online-Bewerbungs-Tools (2021: 33 Prozent), 16 Prozent ermöglichen eine Bewerbung mit einem Klick aus einem Business-Netzwerk heraus (2021: 11 Prozent) und 13 Prozent nutzen eine Bewerbungs-App (2021: 7 Prozent). Bei praktisch allen Unternehmen (99 Prozent, 2021: 100 Prozent) kann man sich zudem per E-Mail bewerben, aber auch die klassische Bewerbungsmappe auf Papier wird meist akzeptiert (77 Prozent, 2021: 66 Prozent). Und auch im weiteren Bewerbungsprozess setzen die Unternehmen auf digitale Unterstützung. Jeweils rund drei Viertel nutzen zumindest teilweise Videokonferenzen für Bewerbungsgespräche (78 Prozent) und bauen einen Bewerbungspool auf (73 Prozent), um daraus künftig freiwerdende Stellen besetzen zu können. Die Hälfte (50 Prozent) führt Tests online durch, 16 Prozent lässt online Probearbeiten. Und ein Viertel (26 Prozent) beschleunigt den Prozess, indem der Arbeitsvertrag zunächst einmal per digitaler Signatur unterzeichnet wird. „Die Unternehmen bespielen beim Recruiting die komplette Klaviatur. Das hilft natürlich im Einzelfall, den gesamtgesellschaftlichen Fachkräftemangel löst es nicht“, so Berg.
Politik sollte Einwanderung erleichtern und Rechtsrahmen anpassenUm dem Fachkräftemangel dauerhaft entgegenzuwirken, erwarten 9 von 10 Unternehmen (88 Prozent) von der Politik, die Fachkräfteeinwanderung stärker zu fördern, etwa indem Prozesse digital und damit schneller und weniger bürokratisch abgewickelt werden. „Die Bundesregierung arbeitet an einer Novelle des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes, deren Ausrichtung wir voll unterstützen. Es ist wichtig, dass wir gerade mit Blick auf den IT-Bereich berufspraktische Erfahrung genauso berücksichtigen wie formale Abschlüsse. Überflüssig ist bei IT-Fachkräften aber der fortdauernde Nachweis von Deutschkenntnissen bereits bei der Einreise“, so Berg. „Wichtig wäre, den Einwanderungsprozess konsequent zu digitalisieren und zu entbürokratisieren.“ 82 Prozent der Unternehmen würde zudem die Einführung einer wöchentlichen statt einer täglichen Höchstarbeitszeit helfen. Zwei Drittel (68 Prozent) wünschen sich eine steuerlich attraktivere Beteiligung von Beschäftigten am finanziellen Erfolg der Unternehmen, Deutsche Unternehmen und insbesondere Startups haben im internationalen Wettbewerb um Fachkräfte an dieser Stelle immer noch mit Standortnachteilen zu kämpfen. 60 Prozent würde Rechtssicherheit beim Einsatz externer IT-Spezialistinnen und -Spezialisten helfen. Und rund die Hälfte (46 Prozent) fordert Verbesserungen bei den rechtlichen Rahmenbedingungen für Remote Work aus dem Ausland, was durch sozialversicherungs- und steuerrechtliche Vorgaben bislang erschwert wird. „Die rechtlichen Barrieren für Remote Work in der Praxis müssen mindestens innerhalb der EU so schnell wie möglich fallen“, so Berg. „Wir müssen zügig in all diesen Bereichen aktiv werden, um für IT-Fachkräfte das Arbeiten in Deutschland attraktiver zu machen.“
Hinweis zur MethodikGrundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 854 Unternehmen ab 3 Beschäftigten in Deutschland telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtwirtschaft.
Unternehmen schreiben rund 50 Prozent mehr KI-Jobs aus als vor fünf Jahren
Düsseldorf, 08/01/2024
Suche nach Soft Skills in Stellenanzeigen seit 2019 gleichzeitig fast verdreifacht (+ 190 Prozent) KI-Hype bereits vor ChatGPT sichtbar: Schon 2021 wurden 85 Prozent mehr Jobs mit KI-Bezug ausgeschrieben als 2019 KI wird Recruiting weiter verändern.Künstliche Intelligenz ist in Deutschlands Unternehmen angekommen: Die Suche nach Mitarbeitenden, die sich mit Prompting, Machine Learning und Co. auskennen, lag 2023 46 Prozent über dem Wert von 2019. Gleichzeitig wird der Faktor Mensch immer wichtiger: Denn noch deutlicher ist im selben Zeitraum der Anteil der Stellenanzeigen gewachsen, die Soft Skills wie Kreativität und Kommunikationsfähigkeit explizit hervorheben (+190 Prozent). Das ergab eine Analyse von allen Stepstone-Stellenanzeigen in Deutschland seit Januar 2019. „Dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren noch verstärken. KI wird in Zukunft immer mehr in unseren Arbeitsalltag Einzug halten. Doch der Mensch wird niemals ersetzt werden – er wird nur andere Aufgaben übernehmen“, sagt Arbeitsmarktexperte Dr. Tobias Zimmermann von The Stepstone Group.
KI-Hype bei Unternehmen bereits vor ChatGPT angekommen
Dass Unternehmen zunehmend nach Mitarbeitenden suchen, die sich mit neuen Technologien wie Künstlicher Intelligenz auskennen, ist bereits seit einiger Zeit zu beobachten: Schon 2021 – also ein Jahr vor dem Durchbruch von ChatGPT - wurden 85 Prozent mehr Menschen mit KI-Skills gesucht als noch 2019. Im Jahr 2022 wurde der bislang höchste Stand an KI-Jobs erreicht (+117 Prozent im Vergleich zu 2019). „Viele Unternehmen haben – genau wie The Stepstone Group – bereits vor einigen Jahren die Relevanz von Künstlicher Intelligenz erkannt und zunehmend nach Menschen gesucht, die an und mit dieser Technologie arbeiten, wobei die Nachfrage 2022 ihren bisherigen Höhepunkt erreichte. 2023 hat sich der Bedarf dann auf einem konstanten Niveau eingependelt“, sagt Zimmermann. „Klar ist aber auch: Das Arbeitsmarktumfeld ist derzeit so dynamisch wie nie zuvor, und in den nächsten Jahren werden Jobs entstehen, die wir aktuell noch gar nicht kennen.“
Ohne Menschen keine KI: Soft Skills werden wichtiger
Auch wenn Künstliche Intelligenz vom Arbeitsmarkt nicht mehr wegzudenken ist – nicht jede*r Arbeitnehmende muss nun KI-Expert*in oder Prompt Engineer werden. Denn die Bedeutung von Fähigkeiten, die Roboter und Maschinen nicht übernehmen können, ist zugleich enorm gestiegen: Allein 2023 hat sich der Anteil der Soft Skills in Stellenanzeigen im Vergleich zu 2019 fast verdreifacht (+190 Prozent). Insbesondere Flexibilität (+ 38 Prozent), Kommunikationsfähigkeit (+35 Prozent), Lernbereitschaft (34 Prozent) und Kreativität (+ 27 Prozent) sind Eigenschaften, die im Schnitt in den vergangenen fünf Jahren den größten Zuwachs in Stellenanzeigen hatten. „All das sind Fähigkeiten, die wir gerade im Zeitalter von ChatGPT & Co. brauchen. Keine KI wird jemals ganz ohne Menschen auskommen. Technologien müssen von Personen trainiert, bedient und weiterentwickelt werden“, sagt Zimmermann. „In Zukunft werden soziale Kompetenzen und weiche Faktoren auf dem Arbeitsmarkt immer wichtiger werden – weil es die Fähigkeiten sind, die Menschen den Maschinen immer voraus haben werden. Und in Zeiten der Arbeiterlosigkeit brauchen wir diese mehr denn je auf dem Jobmarkt. Umso wichtiger ist es, dass wir die Aufgaben, die sich nicht automatisieren lassen und immer von Menschen ausgeübt werden, gesamtgesellschaftlich stärker wertschätzen und honorieren – und das heißt auch, sie fair zu entlohnen.“
Über die Analyse
Für die Analyse wurden von Januar 2019 bis Oktober 2023 alle Stellenausschreibungen von Stepstone in Deutschland analysiert. Dabei wurde ermittelt, wie häufig Arbeitgeber KI-Skills oder Begriffe mit KI-Bezug (z.B. Deep Learning, Prompting, Machine Learning) oder Soft Skills (z.B. Analytisches Denken, Kreativität, Flexibilität) in den Voraussetzungen, die Bewerbende für einen Job mitbringen müssen, genannt wurden.


