Januar 15, 2025

Remote Work als Zukunftsmodell – Vorteile und Herausforderungen

Immer mehr Menschen können ihre Arbeit von Zuhause oder von unterwegs aus erledigen. Die Einschränkungen der Corona-Pandemie haben diesem Trend vor einigen Jahren einen wahren Schub verschafft, der noch bis heute anhält. In Zukunft ist damit zu rechnen, dass der Arbeitsort weiterhin flexibel sein wird – das bietet Chancen und stellt vor allem Prozesse und IT-Infrastruktur vor Herausforderungen.

Dieser Artikel geht auf die wichtigsten Aspekte von Remote Work oder Fernarbeit ein, auf die Arbeitgeber und Arbeitnehmer unbedingt achten sollten. Eine effiziente und sichere Arbeitsumgebung bleibt nämlich die wichtigste Voraussetzung.

Welche Vorteile ergeben sich aus der Fernarbeit?

Die Entwicklung kannte in den vergangenen Jahren nur eine Richtung: nach oben. Während vor zehn Jahren das Homeoffice noch als Ausnahme galt, gehört es heute zu einem alltäglichen Arbeitsmodell in vielen Branchen. So bieten heute 6 von 10 Unternehmen die Möglichkeit an, zumindest ein paar Tage die Woche von der Ferne aus zu arbeiten.

Vorteile gibt es für beide Seiten: Arbeitgeber sparen an teuren Büroflächen und können sich attraktiver auf dem Arbeitsmarkt positionieren. Mitarbeiter profitieren hingegen davon, nicht jeden Tag lang ins Büro pendeln zu müssen. Dadurch lässt sich eine weitaus bessere Work-Life-Balance erreichen, die im Berufsleben immer wichtiger wird.

Einige Unternehmen gehen sogar noch weiter und verzichten gänzlich auf das klassische Firmenbüro. Das hat auch zu einem starken Trend von sogenannten digitalen Nomaden geführt – Mitarbeiter, die von überall aus arbeiten können und gleichzeitig die Welt bereisen. Insbesondere unter jüngeren Menschen ist das eine beliebte Option.

Cafés und Co-Working-Spaces als Arbeitsorte der Zukunft

Obwohl viele Arbeitnehmer die Möglichkeit zur Fernarbeit haben, verfügen nur die wenigsten über einen separaten Arbeitsplatz im eigenen Zuhause. Deswegen erfreuen sich Cafés und Co-Working-Spaces als beliebte Alternativen, sofern sie über bequeme Stühle und schnelles WLAN verfügen. Einige Cafés im Ausland werben sogar gezielt um digitale Nomaden.

Richtig professionell geht es hingegen in den vielen Co-Working-Spaces zu, die man mittlerweile in jeder größeren Stadt vorfinden kann. Ein Arbeitsplatz lässt sich tage- oder monatsweise buchen, zudem wird auch für weitere Annehmlichkeiten wie Kaffee und Getränke gesorgt. Die Arbeitsumgebung ist im Vergleich zu einem Café ausgesprochen ruhig.

Doch der wichtigste Aspekt eines Co-Working-Spaces ist für viele die soziale Komponente. Denn ein gemeinsames Büro kann als sozialer Treffpunkt für Arbeiter mit gleichen Interessen dienen. Speziell im Ausland ist es schwierig, professionelle Kontakte zu knüpfen. Da erweist sich ein Co-Working-Space oft als die beste Gelegenheit zum Networking.

Das Thema IT-Sicherheit stellt eine Herausforderung dar

Die Vorteile von Remote Work liegen heute klar auf der Hand, es gibt aber auch Nachteile und Herausforderungen. So bewegt sich die Anzahl an Cyberangriffen derzeit auf einem neuen Höchstniveau. Ganze 82 % aller deutschen Unternehmen fielen im Jahr 2024 einer Ransomware-Attacke mit anschließender Lösegeldforderung zum Opfer.

Robuste IT-Systeme und Sicherheitsvorkehrungen geraten also zunehmend in den Fokus der IT-Sicherheit, damit Remote Work bzw. Fernarbeit nicht als Einladung für Angreifer gilt. Die folgenden Sicherheitsmaßnahmen sind dabei besonders empfehlenswert.

1. Internetverbindungen verschlüsseln

Digitale Nomaden teilen sich in Cafés und Co-Working-Spaces das öffentliche WLAN mit vielen weiteren Nutzern. Das kann jedoch zur Gefahr werden, da praktisch jeder die übertragenen Daten abgreifen kann. Ein VPN (virtuelles privates Netzwerk) auf dem eigenen Gerät verschlüsselt alle Internetverbindungen, sodass niemand sich mehr einklinken kann.

2. Starke Passwörter vergeben

Kriminelle im Internet sind in der Lage, schwache Passwörter systematisch zu knacken. Deswegen sollte jedes Passwort möglichst lang sein und Zahlen sowie Sonderzeichen beinhalten. Ein moderner Passwort-Manager kann auf Knopfdruck einzigartige und starke Passwörter erstellen und später bei der einfachen Verwaltung helfen.

3. IT-Systeme aktuell halten

Aktuelle Systeme sind ein weiterer wichtiger Baustein mit Hinblick auf Fernarbeit bzw. Remote Work. Mitarbeiter (oder Freiberufler) sollten unbedingt die automatische Updatefunktion des Laptops, Tablets und Handys aktivieren, damit die Software immer auf dem neuesten Stand bleibt. Dadurch werden bekannte Sicherheitslücken automatisch geschlossen.

4. Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen

So gut wie alle Finanzdienstleistungen im Internet erfordern heutzutage eine Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA). Dieses System lässt sich auch perfekt auf die Arbeitsumgebung übertragen: Möchte ein Mitarbeiter sich von der Ferne aus einloggen, muss jeder Zugriff an einem anderen Gerät bestätigt werden (beispielsweise am Handy).

5. Zugangsrechte einschränken

Nicht jeder Mitarbeiter braucht Zugriff auf alle Systeme und Daten. Eine sinnvolle Rechteverwaltung reduziert das Risiko größerer Schäden, ohne die Produktivität einzuschränken. Sollte es dann tatsächlich mal zu einem erfolgreichen Angriff kommen, ist der mögliche Schaden zumindest auf einen Teilbereich beschränkt.

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